Mauser teilweise gerettet

Die Alfing Kessler Sondermaschinen übernehmen einen Teil des bisherigen Geschäfts – der Arbeitsplatzverlust ist hoch

 
Foto: Mauser-Werke Oberndorf Maschinenbau GmbH
 

Oberndorf/Aalen. Für einen Teil der Mauser-Werke Oberndorf (MWO) zeichnet sich eine Lösung ab: Die Alfing Kessler Sondermaschinen übernimmt das Service- und Ersatzteilgeschäft sowie den Bereich der Umbauten, wie die Unternehmen mitteilten. Zu den Details gab es wie üblich keine genauen Angaben. Nur zwei Aspekte werden hervorgehoben:

+ 22 Beschäftige sowie neun Auszubildende haben durch die Lösung eine Zukunft – bisher waren aber noch 135 Menschen beschäftigt.

+ Die Alfing Kessler-Lösung ermöglicht nach Angaben der MWO-Geschäftsführer Walter Börsch und Florian Volk die Einrichtung einer Transfergesellschaften. Diese wird 80 Prozent der bisherigen Gehälter übernehmen.

Wie die Geschäftsführer weiter mitteilen, war keine andere Lösung möglich: "Wir haben alles versucht, um einen möglichst großen Teil unserer Unternehmens fortführen zu können. Aufgrund der erheblichen Umbrüche in unserem Markt, von denen natürlich auch alle potenziellen strategischen Investoren betroffen sind, ist schließlich nur die Weiterführung eines kleinen Teils möglich gewesen", so Börsch.

Da für die anderen Bereiche des Unternehmens kein Investor gefunden wurde, sei hier eine "Betriebsstillegung leider unvermeidbar". Über einen "begrenzten Zeitraum" würden nun noch die Kundenaufträge in der Produktion von einem kleinen Team abgearbeitet.

Die Mauser-Werke Oberndorf hat im vergangenen November nach jahrelangen Schwierigkeiten eine Insolvenz in Eigenregie beantragt. Die Gewerkschaft IG Metall hatte damals der Führung Versagen vorgeworfen, da keine Investitionen in Zukunftstechnologien erfolgt seien. MWO geht auf die Gründung einer königlichen Gewehrfabrik im Jahr 1812 zurück. In den folgenden Jahrzehnten entwickelten die Oberndorfer ein buntes Portfolio – von Waffen über Fahrzeuge und Rechenmaschinen bis eben ab 1980 Bearbeitungszentren. 1994 gingen die beiden Unternehmen Krauseco und Mauser zusammen.

Die Alfing Kessler Sondermaschinen ist Teil einer ganzen Gruppe aus Aalen, die neben Werkzeugmaschinen seit 1911 unter anderem Kurbelwellen produzieren. Die Gruppe steht selbst unter Druck durch die Transformation der Antriebsarten. Aktuell werden mit 400 Menschen rund 80 Millionen Euro umgesetzt – vor zwei Jahren waren es noch rund 20 Millionen Euro mehr.

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