Marquardt profitiert von E-Mobilität

Der Mechatronikkonzern schreibt einen Rekordumsatz. In die Jubelstimmung mischt Chef Harald Marquardt mit einer Ankündigung eine dunkle Nuance

 
Foto: Marquardt
 

Rietheim-Weilheim. Um sechs Prozent ist die Marquardt Gruppe im vergangenen Jahr beim Umsatz gewachsen, konkret von rund 1,2 Milliarden Euro auf 1,3 Milliarden. "Trotz herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben wir 2018 den höchsten Umsatz in unserer 93-jährigem Unternehmensgeschichte erzielt", so Harald Marquardt, Vorsitzender der Geschäftsführung. "Sehr erfreulich" sei dabei das kräftige Umsatzplus in China, dort profitiere man "im besonderen Maße vom Boom der Elektrofahrzeuge". Marquardt: "Als Partner führender Marken werden wir die Zukunft der Mobilität mitgestalten." 80 Prozent des Umsatzes der Gruppe werden mit elektromechanischen Lösungen für Automobile erwirtschaftet.

Dafür investierte das Familienunternehmen massiv in Forschung und Entwicklung, zehn Prozent des Umsatzes wurde 2018 dafür in die Hand genommen. Zusätzlich wird aktuell an der Fertigstellung eines Entwicklungszentrums für 600 Ingenieure und Techniker am Stammsitz gearbeitet. 30 Millionen Euro werden dafür investiert. Parallel wurden Werke im thüringischen Ichtershausen aufgebaut sowie in China ein zweites Werk eröffnet und in Indien ein Entwicklungszentrum in Betrieb genommen.

Soweit die guten Nachrichten. Denn in den Ausblick für das laufende Jahr mischt Chef Marquardt eine klare Ansage: Er rechnet zwar weiterhin mit Wachstum. Aber: Vor dem Hintergrund der Konjunkturabkühlung, des tiefgreifenden Wandels in der Automobilindustrie und steigender Kosten starte man ein global angelegtes Effizienzprogramm. Dabei sollen alle Bereiche auf den Prüfstand kommen. An den strategischen Investitionen hält man indes fest.

Marquardt drückt das so aus: "Wir wollen unser enormes Potenzial als kreativer Mechatronik-Experte nutzen und mit ganzheitlichen Lösungen die Zukunft gestalten. Deshalb stellen wir schon heute die Weichen: Aus einer Position der Stärke werden wir die Effizienz und Stabilität unseres Unternehmens deutlich erhöhen, um Risiken am Markt besser abfedern zu können, unabhängig zu bleiben und gestärkt in die Zukunft zu gehen."

Marquardt wurde 1925 in Rietheim-Weilheim gegründet und gehört heute zu den weltweit führenden Herstellern von Schalt- und Bedienelementen für Fahrzeuge, aber auch Hausgeräte und Elektrowerkzeugen.

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