Marquardt macht in Masken

Der Mechatronik-Spezialist nimmt eine besondere Fertigungslinie in Betrieb – der Ort hat durchaus Signalwirkung

 
Foto: oh
 

Rietheim-Weilheim. Ausgerechnet im Werk für Automobilsysteme hat die Marquardt eine neue Linie zur Herstellung von Schutzmasken nach dem FFP2-Standard gefunden – deutlicher könnte der eingeleitete Transformationsprozess bei dem Mechatronik-Spezialisten kaum unterstrichen werden.

Wobei Harald Marquardt als Vorsitzender der Geschäftsführung der Gruppe bei der offiziellen Vorstellung der Fertigung im Rahmen eines Besuchs von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut den Blick auf einen anderen Aspekt lenkte: "In der Corona-Krise hat sich überdeutlich gezeigt, worauf es bei der Herstellung und Lieferung medizinischer Schutzausrüstung ankommt: neben einem wettbewerbsfähigen Preis ganz entscheidend auf Zuverlässigkeit, Flexibilität und höchste Qualität."

Das wolle das Familienunternehmen bieten. Der Grund: Als Zulieferer für die Automobilindustrie und die Medizintechnikbranche seien die einzelnen Punkte "Teil unserer DNA", so Marquardt. Nach seinen Worten stammen Vliesstoffe, Gummibänder und Drähte für die Masken von Lieferanten aus Deutschland – woher diese die Ausgangsmaterialien beziehen, wurde indes nicht genannt. An den neuen Linien können mehrere Millionen Masken pro Monat hergestellt werden. Zur Investitionssumme machte das Unternehmen keine Angaben.

Das 1925 gegründet Familienunternehmen gilt als einer der weltweit führenden Hersteller von mechatronischen Schalt- und Bediensystemen. Lösungen von Marquardt finden sich unter anderem bei Zugangssystemen für Fahrzeuge aller Art, in Batteriemanagementsystemen für E-Fahrzeuge, aber auch in Hausgeräten, Elektrowerkzeugen und E-Bikes sowie in Medizintechnikprodukten. Die Gruppe zählt weltweit 10.500 Mitarbeiter an 20 Standorten auf vier Kontinenten und setzte in 2019 rund 1,3 Milliarden Euro. Marquardt investiert pro Jahr zehn Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung.

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