Märklin immer beliebter, aber…

…es gibt laut Gesellschafter Florian Sieber einen "herben Rückschlag". Dabei hat der Modellbahnhersteller eine "enorm positive Auftragslage"

 
Foto: Spielwarenmesse eG / Lennart Preiss
 

Göppingen. Für den Modellbahnhersteller Märklin erweist sich die Corona-Pandemie als Fluch und Segen zugleich. Einerseits besinnen sich viele Menschen wieder auf das Hobby, zudem zahlt sich eine Veränderung im Marketing mit dem Fokus auf Neueinsteiger aus. "Die Auftragslage ist extrem positiv", wie Märklin-Gesellschafter Florian Sieber dem "Handelsblatt" sagte. Andererseits kämpft das Unternehmen selbst mit den Auswirkungen – das Werk in Ungarn war im Frühjahr zwei Monate zu, was wiederum Auswirkungen auf den Stammsitz hatte. Auch aktuell sei der Krankenstand an beiden Standorten erhöht.

Vor diesem Hintergrund konnte Märklin den Rückstand nicht aufholen, muss die Auslieferung von Neuheiten verschieben. Sieber: "Das ist ein herber Rückschlag für uns." Seine Hoffnung ist, dass die Kunden bereit sind,  auf die Auslieferung zu warten. Deshalb rechnet der Gesellschafter auch für das bis Ende April laufende Geschäftsjahr mit einem Plus, zuletzt wurden 113 Millionen Euro erwirtschaftet.

Übrigens: Märklin wird noch bei einem anderen Projekt durch Corona beeinträchtigt. Das hauseigene Museum "Märklinuem" konnte aufgrund der Auflagen nicht wie geplant eröffnet werden. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. 15 Millionen Euro sollen in den Bau geflossen sein, der unter anderem besondere Sammlerstücke zeigen wird.

Märklin wurde 1859 als Hersteller von Spielzeug wie Puppenküchen gegründet, ab 1891 kamen Modelleisenbahnen hinzu. Zwischenzeitlich war das Unternehmen der größte und bekannteste Hersteller. Vor sieben Jahren hat die Simba-Dickie-Gruppe von Florian und Michael Sieber das Unternehmen aus der Insolvenz heraus übernommen. Zu der Gruppe gehören unter anderem der Bobby-Car-Hersteller Big, die Modellautohersteller Schuco und Majorette sowie der Spieleverlag Noris. Der Gruppenumsatz liegt bei gut 700 Millionen Euro.

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