Kunststofftechniker Bock ist insolvent

Das Unternehmen aus dem Schwarzwald hat finanzielle Not – auch eine Schwesterfirma ist betroffen

 
Foto: oh
 

Lauterbach/Deißlingen. Alarmstimmung in Lauterbach: Der traditionsreiche Kunststofftechniker Bock steht vor einer ungewissen Zukunft. Das Unternehmen, das seine Wurzeln im Jahr 1866 hat, ist in Geldnot und hat einen Insolvenzantrag gestellt. Insolvenzverwalter Florian Schiller weckt jedoch Hoffnung.

110 Mitarbeiter sind bei Bock beschäftigt. Wie es für sie weitergeht, ist noch offen. Klar ist: Die Gehälter sind für drei Monate gesichert. Erst danach muss die Firma die Löhne wieder selbst erwirtschaften. Die Auftragslage sei jedoch gut, die mittelfristige Zukunft gesichert, so Schiller.

Bock hat neben dem Stammwerk in Lauterbach, Landkreis Rottweil, noch einen kleineren Standort in Balingen. Dieser habe kurzfristig umziehen müssen, was die finanzielle Lage des Unternehmens belastet habe. 

Darunter leidet auch die Firma Weisser aus Deißlingen. Dort sind knapp 20 Mitarbeiter beschäftigt. Weisser hat ebenfalls einen Insolvenzantrag gestellt. Weisser wurde 1981 gegründet. Felix von Möller, dem seit 2013 die Firma Bock gehört, hat vor vier Jahren auch Weisser übernommen. Dass unter der finanziellen Not einer Gesellschaft auch eine Schwester leidet, ist nicht unüblich.

Florian Schiller von der Kanzlei Pluta hat nun den Auftrag, an der Sanierung der Unternehmen mitzuwirken. Er verschafft sich aktuell noch einen Überblick über die Lage. „Erste Gespräche mit Kunden und Lieferanten verliefen positiv“, sagt er. „Die Auftragslage ist gut. Auch die Mitarbeiter sind sehr motiviert.“ Schiller glaubt, dass beide Firmen mittelfristig gerettet werden.

Offen ist aber auch noch, um welchen Preis das geschehen wird. Dass es nach einer Pleite ein „Weiter so“ gibt, ist so gut wie ausgeschlossen. Ob die beiden Schwestern neu strukturiert werden, ob Standorte aufgegeben oder Mitarbeiter entlassen werden, wird der weitere Verlauf des Verfahrens zeigen.

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