KLS Martin "zufrieden"

Das Medizintechnikunternehmen hat im vergangenen Jahr beim Umsatz zwar leicht verloren, die Geschäftsführer lenken den Blick aber auf andere Aspekte

 
Foto: KLS Martin Group
 

Tuttlingen. Ein Minus von rund vier Prozent musste die KLS Martin im vergangenen Jahr beim Umsatz verbuchen, 288 Millionen Euro standen am Ende in den Büchern. Dabei legten die Verkäufe in den USA und in nicht näher genannten "einigen europäischen Märkten" zwar sogar zu, doch am Ende konnten die Rückgänge an anderer Stellen dadurch nicht ausgeglichen werden. Dennoch zeigten sich die Geschäftsführer Karl und Christian Leibinger sowie Michael Martin vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Pandemie immerhin "zufrieden" mit dem Erreichten.

Wobei das Familienunternehmen die Corona-Auswirkungen nicht nur beim Umsatz spürt – auf rund 600.000 Euro beziffert das Geschäftsführer-Trio die bisherigen Mehrausgaben für unterschiedliche Maßnahmen. Neben Umstrukturierungen in der Produktion, einem Schub bei der Digitalisierung und dem kompletten Umstellen auf Onlinemeetings – Martin: "in 2020 haben wir mehr als 100 Webinare mit über 19.000 Teilnehmern durchgeführt" – gibt es auch ganz praktische Ansätze: "Die Mitarbeiter und ihre Angehörigen wurden mit kostenlosen Schutzmasken ausgestattet und die Eltern von betreuungsbedürftigen Kindern bekamen in 2020 und 2021 jeweils fünf Tage Sonderurlaub für die Betreuung", erläutert Karl Leibinger.

Noch wichtiger sind für die Geschäftsführer aber die Meilensteine, die im vergangenen Jahr gesetzt werden konnten: So wurde Mitte des Jahres das neue Produktionsgebäude "Gebäude 70" in Betrieb genommen. Auf drei Ebenen mit zusammen 5400 Quadratmetern Fläche wurden Entwicklung und Produktion von Implantaten und Biomaterialien aufgebaut. Hiervon verspricht sich Christian Leibinger für das laufende Jahr ebenso Impulse wie "insbesondere aus den Bereichen virtuelle Planung von chirurgischen Eingriffen und patientenspezifischen Implantaten erwarten wir weiterhin ein überdurchschittliches Wachstum".

Die Wurzeln der KLS Martin reichen zurück bis ins Jahr 1896. Seit vergangenem Jahr befinden sich alle Unternehmen der Gruppe vollständig in der Hand der Familie Leibinger. KLS ist mit rund 1600 Mitarbeitern in unterschiedlichen Bereichen der Medizintechnik von Implantaten über chirugische Laser bis hin zu Instrumenten und OP-Leuchten aktiv. 90 Prozent des Umsatzes werden im Ausland erwirtschaftet.

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