IMS Gear im Stand-by-Modus

Der Kleingetriebehersteller setzt seine Strategie gegen die Pandemie um: Die Mitarbeiter sind in Kurzarbeit – nur in zwei Einheiten wird weitergearbeitet. Die Maßnahmen sind derzeit zeitlich klar befristet

 
Foto: oh
 

Donaueschingen. Der Kleingetriebehersteller IMS Gear geht aufgrunder Pandemie für einen zunächst auf 14 Tage ausgelegten Zeitraum in den Stand-by-Modus und schickt weite Teile der Belegschaft in Kurzarbeit oder Gleitzeitabbau. Das teilte das Unternehmen mit. Ob und in welcher Intensität das Unternehmen die Maßnahmen weiterführt, entscheide sich nach den Ostertagen, erläutert IMS Gear-Vorstand Bernd Schilling: "Wir verfolgen die konjunkturelle Entwicklung sehr genau und werden, sollte der Markt wieder anziehen, sehr schnell reagieren."

Diese Regelung betrifft grundsätzlich alle der rund 2000 Mitarbeiter an den deutschen IMS Gear-Standorten, so Schilling: "Ausgenommen von der Kurzarbeit sind lediglich zwei Produktionseinheiten im Werk Eisenbach, in denen Planetengetriebe für industrielle Anwendungen gefertigt werden. Anders als derzeit im Automobilbereich ist die Auftragslage in diesem Marktsegment nach wie vor stabil, weshalb wir in diesen beiden Business Units Engpasssituationen aufarbeiten und Lieferverpflichtungen nachkommen." In diesen Einheiten beschäftigt das Unternehmen rund 250 Mitarbeiter.

Zudem, so Schilling weiter, sorge eine auf ein Minimum reduzierte "Rumpfmannschaft" über alle Unternehmensbereiche hinweg dafür, dass die auch im "Stand-by-Modus" erforderlichen Prozesse stabil und zuverlässig laufen.

Details zur Kurzarbeit bei IMS Gear regelt eine Betriebsvereinbarung, auf die sich Betriebsrat, Vorstand und Personalwesen innerhalb weniger Tage verständigt haben. "Die Abstimmung mit dem Betriebsrat erfolgte in ausgesprochen konstruktiver Atmosphäre, wir konnten uns sehr schnell auf Regelungen einigen, die im Interesse des Unternehmens und unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen", sagt IMS Gear-Personalleiter Benedikt Lenhart. Das bestätigt laut Mitteilung auch der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Harter: "Im Vordergrund stand und steht, die Arbeitsplätze auch in einer sehr ausgeprägten Krise zu sichern und das Unternehmen stabil auf Kurs zu halten".

Da IMS Gear zu den tarifgebundenen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie zähle, so Harter weiter, könnten die mit der Kurzarbeit verbundenen finanziellen Einbußen für die IMS Gear-Belegschaft weitgehend abgefedert werden: "Im Durchschnitt erhalten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kurzarbeitsphase annähernd ihre letzten Netto-Bezüge. Auch das bedeutet natürlich Einkommenseinschnitte, die allerdings deutlich weniger ausgeprägt ausfallen als die 60 beziehungsweise 67 Prozent aus rein staatlichen Zuschüssen."

IMS Gear ist eines der führenden Unternehmen im Bereich der Zahnrad- und Getriebetechnik, das mit seinen technischen Lösungen für Komponenten, Baugruppen und Getrieben eine feste Größe im Automobilsektor ist. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 3400 Mitarbeiter, davon rund 2000 an seinen deutschen Standorten in Donaueschingen, Eisenbach, Trossingen und Villingen-Schwenningen. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen laut vorläufigen Zahlen rund 533 Millionen Euro umgesetzt.

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