ICM als Treiber der Transformation

Das Land gibt 50 Millionen, damit der Campus von KIT und Uni Stuttgart eine Aufgabe erfüllen kann: bei der Zukunft der Mobilität Gas geben

 
Foto: Sandra Kauffmann-Weiß (Symbolbild)
 

Karlsruhe/Stuttgart. Den Transformationsprozess der Mobilität vorantreiben ist Ziel des Innovationcampus Mobilität der Zukunft (ICM), in dem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Universität Stuttgart Kompetenzen bündeln. Das Land Baden-Württemberg baut den ICM aus und stellt dafür in den nächsten vier Jahren weitere 50 Millionen Euro in zwei Paketen bereit. In einer ersten Tranche erhält der ICM für die Jahre 2021 und 2022 nun 22,35 Millionen Euro, wie das ICm mitteilt.

"Unser Ziel ist es, den Innovationscampus 'Mobilität der Zukunft' nach dem Vorbild des Cyber Valley zu einem europäisch sichtbaren Zentrum für die Forschung an Mobilitäts- und Produktionstechnologien zu entwickeln. Es geht darum, das Land in diesen entscheidenden Zukunftsfeldern nach vorne zur bringen. Wir nutzen die Krisenzeit und die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt, um mit exzellenten Absolventinnen und Absolventen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Innovationsvorhaben anzuschieben", sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. "Im KIT und der Universität Stuttgart findet ein Wandel hin zur Integration von Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik statt. Dieser Wandel muss unterstützt werden, da die Verschmelzung dieser Bereiche für die Zukunftsfähigkeit der technologischen Kernbranchen von Baden-Württemberg bedeutend ist", so Bauer weiter.

"Mit Blick auf die Klimaziele brauchen wir rasch nachhaltige Konzepte für die Mobilität, gleichzeitig haben wir hohe Erwartungen an die weitere Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung. Dies erfordert tiefgreifende Veränderungen zukünftiger Mobilitätslösungen", sagt Holger Hanselka, Präsident des KIT: "Dieser enormen Herausforderung stellen sich die Partner im Innovationscampus, der entscheidende Impulse für die Mobilitätswende setzen kann."

"Der Innovationscampus Mobilität der Zukunft steht für innovative Spitzenforschung aus Baden-Württemberg mit europaweiter Strahlkraft. Mit der Förderung des Landes werden wir weiter unserem Anliegen nachkommen und uns mit intelligenten Systemen für nachhaltige Mobilität und damit für die Zukunft der Gesellschaft einsetzen", so Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart.

"Im Innovationscampus wollen wir den Transformationsprozess in der Mobilität nicht nur begleiten, sondern gemeinsam auch entscheidend vorantreiben. Dabei setzen wir auf die enge Verknüpfung exzellenter interdisziplinärer Forschung genauso wie auf Innovationsprozesse in der Produktions- und Fahrzeugtechnik", sagt Thomas Hirth, Vizepräsident des KIT für Innovation und Internationales.

"KIT, Universität Stuttgart und das Land Baden-Württemberg zielen gemeinsam auf eine emissionsfreie Zukunft der Mobilität. Forschungen und Innovationen sind die Basis, um zukunftsorientierte Antriebssysteme und Fertigungstechnologien zu entwickeln und in der Anwendung zu etablieren", so Peter Middendorf, Prorektor für Wissens- und Technologietransfer der Universität Stuttgart.

Im ersten Maßnahmenpaket unterstützt das Land mit 18 Millionen Euro Aktivitäten zur Steigerung der wissenschaftlichen Dynamik und der internationalen Spitzenforschung. Unter anderem besetzen das KIT und die Universität Stuttgart gemeinsam eine Spitzenprofessur im Themenfeld der Verschmelzung von IT und Maschinen-/Fahrzeugbau. Dazu kommen sechs neue Juniorprofessuren mit Nachwuchsgruppen, die universitätsübergreifend verankert werden und Nachwuchskräfte aus Ingenieurwissenschaften, Softwareentwicklung, Natur- und Materialwissenschaften zusammenführen. Über International Excellence Grants erhalten hochkarätige Forscher aus dem Ausland die Möglichkeit, sich in den Innovationscampus einzubringen. Nicht zuletzt wird es 80 Absolventinnen und Absolventen in der pandemiebedingt schwierigen Arbeitsmarktsituation ermöglicht, über Kurzprojekte im Innovationscampus in die Forschung oder in industrienahe Aufgaben einzusteigen. Darüber hinaus entwickeln KIT und Universität Stuttgart die Lehre in den Ingenieurwissenschaften gemeinsam weiter. Das Maßnahmenpaket startet noch in diesem Jahr und hat eine Laufzeit von vier Jahren.

Innovative Forschungs-, Umsetzungs- und Gründungsprojekte fördert das Land mit 32 Millionen Euro in einem zweiten Maßnahmenpaket. Themenschwerpunkte sind die digitalisierte Mobilität und Produktion sowie die emissionsfreie Mobilität, einschließlich wasserstoffbasierter Technologien. Dem Wettbewerb der besten Ideen können sich Forschungspartner aus Universitäten und Hochschulen sowie der wirtschaftsnahen Forschung in Baden-Württemberg stellen. Darüber hinaus stärken "Zukunftslabore" und eine "Innovation Challenge" die Zusammenarbeit mit baden-württembergischen Unternehmen.

Ziel des ICM ist es, bahnbrechende Technologien hervorzubringen. Im Juli 2019 gestartet und bislang mit zehn Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg gefördert, fokussiert sich der ICM auf emissionsfreie Antriebe, die digital unterstützte Produktion und die Vernetzung der Mobilität. Gleichzeitig will der ICM exzellente Nachwuchsforschende anziehen und Gründungen aus der Wissenschaft fördern.

Teilen auf

Das könnte Sie auch interessieren