Hukla ist insolvent

Es war wohl nur eine Frage der Zeit: Nachdem der neue Besitzer der Hukla-Werke in Gengenbach vor einem Monat die Marke Hukla verkauft hat, geht die Produktionsgesellschaft nun in die Insolvenz. 280 Mitarbeiter bangen um ihren Arbeitsplatz.

 
Foto: Archiv
 

Gengenbach. Mathias van Roij ließ sich nicht recht in die Karten schauen. Vor etwas mehr als einem Monat hat der niederländische Investor die Marke Hukla verkauft. Was aus dem Werk mit den rund 280 Mitarbeitern im badischen Gengenbach nun werde? Van Roij wich aus. Nun ist die Zukunft klar: Es gibt keine. Die Gengenbacher Polstermöbel GmbH, die einst Hukla hieß, hat Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Offenburg Harald Kroth von der Acherner Kanzlei Schultze & Braun bestimmt.

Betroffen sind laut Schultze & Braun 286 Mitarbeiter, die Kroth bereits auf einer Betriebsversammlung informiert hat. Kroth wird sich nun ein Bild von der aktuellen Lage machen, teilte Schultze & Braun mit. Die Fabrik sollte laut van Roij eigentlich als Auftragnehmer für die Polinova GmbH Co. KG weiter Polstermöbel produzieren. Das Konzept, das van Roij im Interview mit Econo vor einigen Wochen nur vage umriss, ist nun aber gescheitert. Die Marke Hukla indes ist inzwischen im Besitz der niedersächsichen Polipol-Gruppe, die zwei Produktionen in Mecklenburg-Vorpommern und Polen betreibt.


Zudem hatte der niederländische Investor, der die Hukla-Werke erst vor einigen Monaten übernommen hatte, in erster Linie Interesse an den von Hukla hergestellten Relax-Fernsehsesseln. Die Polster- und Objektmöbel sowie die Matratzen passten nicht ins Portfolio. Vor allem mit der Polstermöbelsparte hat sich van Roij etwas verhoben – glaubt man der Konkurrenz. "Die Hukla-Investoren waren an einer Zusammenarbeit interessiert, weil sie erkennen mussten, wie schwer der deutsche Markt ist", kommentiert Polipol-Chef Marc Greve den Hukla-Kauf bei Möbelmarkt Online. "Aber wir betrachten Kooperationen für uns nicht als ideal, sondern setzen Dinge lieber selbst um."

Die Insolvenz könnte nun das Ende der traditionsreichen Hukla-Fabrik bedeuten, wo vor zehn Jahren noch rund 2000 Menschen gearbeitet haben. Eine Insolvenz, zwei Besitzerwechsel mit jeweiliger Reduzierung der Belegschaft später, steht das Werk nun vor dem Aus. Die Hukla-Matratzenfabrik in Haslach ist von der Insolvenz allerdings nicht betroffen.

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