Homag investiert Rekordsumme

Der Konzern stärkt mit den Millionen nicht nur den Stammsitz, sondern auch einen weiteren Wachstumsmarkt. Das Ziel: die Marktanteile um zehn Prozent ausbauen

 
Foto: Homag Group
 

Schopfloch. Die Analyse des Homag-Vorstandsvorsitzenden Ralf. W. Dieter ist so eindeutig wie schonungslos: "Die beiden älteren Bürogebäude sowie auch das Betriebsrestaurant in Schopfloch sind nicht mehr zeitgemäß und müssten aufwendig saniert werden. Wir haben uns jetzt für eine nachhaltige Lösung entschieden und bauen komplett neu." Was recht nüchtern klingt, ist in der Summe aber das größte Investitionsprogramm in der Homag-Historie – in den kommenden drei Jahren werden am Stammsitz bis zu 80 Millionen Euro in ein Kundencenter sowie Bürogebäude und ein Logistikzentrum investiert.

Von Seiten des Konzernbetriebsrats gibt es für das Großprojekt wenig verwunderlich Beifall: "Die jetzt geplante ganzheitliche Lösung begrüßen wir sehr. Der Standort Schopfloch wird deutlich gestärkt und aufgewertet", wird die Vorsitzende Carmen Hettich-Günther durch den Konzern zitiert.

Aber nicht nur der Stammsitz profitiert von den Investitionen, auch der Standort Polen: 15 Millionen Euro fließen dort in ein weiteres Werk. Dieter: "Der polnische Markt wächst seit Jahren, inzwischen sind wir an unserem bisherigen Standort an den Kapazitätsgrenzen angelangt. Hinzu kommt, dass das polnische Werk in unserem globalen Produktionsverbund eine wichtige Rolle spielt."

Wobei das Investitionsprogramm für den Vorstandschef Dieter in einem übergeordneten Zusammenhang steht: Laut seiner Einschätzung steht die Möbelindustrie am Anfang eines neuen Investitionszyklus. Diese Erkenntnis zieht er aus einer ab 2019 einsetzenden Schwächephase, die nun durch hohe Auftragseingänge ab Anfang 2021 abgelöst wurde. Diese Phase will der Konzern im Zusammenspiel mit den Investitionen nutzen, um den Marktanteil im Geschäft mit der Möbelindustrie von aktuell rund 30 Prozent auf "mindestens 40 Prozent" zu steigern.

Homag geht zurück auf die Gründung der Hornberger Maschinenbaugesellschaft im Jahr 1960, 1962 kam die erste Kantenleimmaschine auf den Markt. In den Folgejahren wuchs nicht nur das Produktportfolio, sondern durch verschiedene Übernahmen das Unternehmen generell. 2014 übernahm der Dürr-Konzern die Homag. Heute ist der Konzern einer der führenden Anbieter von Lösungen für die holzverarbeitende Industrie und das Handwerk mit weltweit gut 7000 Mitarbeitenden sowie einem Umsatz in Höhe von gut 1,1 Milliarden Euro.

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