Hoffnung bei Schweizer

Das dritte Quartal entwickelt sich für den Leiterplattenspezialist gut. Die Stimmung schäumt dennoch nicht über

 
Foto: Schweizer Electronic
 

Schramberg. "Nach einem starken Umsatzeinbruch im zweiten Quartal stiegen die Umsätze mit der größten Kundengruppe im dritten Quartal wieder deutlich an", kommentiert die Schweizer Electronic die vergangenen Wochen. Demnach sorgte vor allem der Automobilsektor dafür, dass die Umsätze gegenüber dem zweiten Quartal um 31,7 Prozent auf 23,6 Millionen Euro zulegten. Während die Kunden im Vorquartal die Lagerbestände abgebaut hätten, würden sie nun wieder aufgefüllt, ordnen die Vorstände Nicolas Fabian Schweizer und Marc Bunz die Angaben ein. Insgesamt würden die Kunden aber kurzfristiger disponieren.

Entsprechend den gestiegenen Umsätzen verringerte sich auch Minus beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf -2,3 Millionen Euro. Insgesamt summieren sich die roten Zahlen in den ersten neun Monaten des Jahres auf ein Ebitda von -7,9 Millionen Euro.

Wobei nach wie vor Restrukturierungen am Stammsitz Schramberg die Bilanz zusätzlich belasten: Im Verlauf das Jahres wurden bislang 1,8 Millionen Euro an Sonderaufwendungen fällig. Im Gegenzug sanken die Personal- und Sachkosten aber auch um 21 Prozent.

Parallel wird für das Hochfahren des Werkes in China weiterhin Geld benötigt: In diesem Jahr gut 18 Millionen Euro, im kommenden rechnet man bei Schweizer mit noch einmal bis zu 15 Millionen Euro, die vor allem in den Maschinenpark investiert werden sollen. Der Hintergrund: Das neue Werk ist zwar seit Mitte 2020 in Betrieb, allerdings werden bislang "nur" einfache Leiterplatten für den Consumerbereich produziert.

Wenn die notwendigen Zertifizierungen vorliegen, dann sollen ab dem kommenden Jahr dort hochwertige Produkte entstehen. "Wir bringen Hochtechnologie nach China. Was bisher nur in Schramberg ging, soll künftig auch in Chrina produziert werden", so die Vorstände. Insgesamt rechnet man bei Schweizer mit einem Umsatzpotenzial in Höhe von bis zu 60 Millionen Euro.

Insgesamt zeigen sich die Vorstände erleichtert, was die Prognose für das Gesamtjahr angeht: "Im Ergebnis bestätigen wir die im Juli angepasste Umsatzprognose von zwischen 87 und 93 Millionen Euro, wobei erwartet wird, eher das obere Ende der Prognosespanne zu erreichen." Zur Erinnerung: 2019 wurden Umsätze in Höhe von 120,7 Millionen Euro geschrieben. Schwarze Zahlen erwartet das Duo unterm Strich für das laufende Jahr nicht.

Die Schweizer Electronic geht auf die Gründung eines Uhrenzulieferers in Schramberg im Jahr 1849 zurück. Heute ist die börsennotierte SEAG der größte Leiterplattenhersteller in Europa und gilt als einer der Innovationstreiber der Branche.

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