Hermle: Krise, aber…

Die Maschinenfabrik kämpft mit Umsatzrückgängen und dem Einbruch des Auftragseingangs. Der Vorstand bleibt dennoch optimistisch

 
Foto: Maschinenfabrik Berthold Hermle
 

Gosheim. Auf die aktuelle Lage bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle kann man von zwei Seiten blicken. Der Vorstand um Günther Beck, Frank-Xaver Bernhard und Benedikt Hermle wählen den positiven Blickwinkel: Es deute sich eine leichte Erholung nach den Corona-bedingten Einbrüchen im ersten Halbjahr an, gaben sie im Rahmen der virtuellen Hauptversammlung bekannt. Das betreffe vor allem, das Geschäft im Service und mit Ersatzteilen. Man gehe auch davon aus, dass sich die Nachfrage in Branchen wie der Medizintechnik "noch im laufenden Jahr belebt".

Zugleich sei die AG finanziell solide augestattet und damit "gut gerüstet, um die Auswirkungen der Krise zu bewältigen und danach wieder voll durchzustarten". Deshalb schlug das Führungs-Trio auch die Auszahlung einer Dividende vor.

Allerdings hat man bei Hermle keine rosarote Brille auf. Deshalb gibt es nur eine gekürzte Dividendenauszahlung, um die Finanzen zu stärken. Und der Vorstand rechnet bei verschiedenen Branchen wie der Luftfahrtindustrie auch mit einer langen Durststrecke in Sachen Erholung. Angesichts der Lage rechnet man zudem "mit längeren Produktionspausen" in der zweiten Jahreshälfte.

Auch vor diesem Hintergrund prognostiziert man bei der Maschinenfabrik für das Gesamtjahr 2020 einen Umsatzrückgang in Höhe von 50 Prozent auf dann noch rund 230 Millionen Euro.

Ablsebar ist das bereits nach den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum brach der Auftragseingang um 43 Prozent auf 105,1 Millionen Euro ein, der Auftragsbestand lag um 45,8 Prozent unter dem Vergleichzeitraum und konkret bei 73 Millionen Euro. Der Umsatz sank um 33,6 Prozent auf 131,3 Millionen Euro.

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