Herma: zufrieden, aber nicht glücklich

Der Spezialist für Haftmaterial und Maschinen legt im vergangenen Jahr beim Umsatz leicht zu. Für das laufende spricht das Geschäftsführer-Duo eine "sehr sportliche" Vorgabe aus

 
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Filderstadt. Um rund ein Prozent ist die Herma Gruppe im vergangenen Jahr gewachsen, konkret von 361,3 Millionen auf 364,4 Millionen Euro. "Wir liegen mit dem kleinen Plus immer noch deutlich über dem allgemeinen Wirtschaftswachstum in Deutschland. Aber glücklich sind wir mit dem Verlauf des vergangenen Jahres in Summe nicht", resümieren die beiden Geschäftsführer Sven Schneller und Thomas Baumgärtner.

In den einzelnen Sparten ist die Entwicklung dabei höchst unterschiedlich:

Der Geschäftsbereich Haftmaterial legte um vier Prozent auf 223,7 Millionen Euro zu. Baumgärtner: "In diesem Geschäftsbereich konnten wir in den vergangenen Jahren hinweg sehr viel stärker wachsen als der Markt und Marktanteile gewinnen – das war auch 2019 wieder so."

Der Bereich Etiketten erreichte beinahe eine Punktlandung: Nach 84,5 Millionen Euro im Jahr 2018 landete der Umsatz im vergangenen Jahr bei 84,7 Millionen. Allerdings musste Herma in dieser Sparte Rückgänge beim Ergebnis hinnehmen, da Sparmaßnahmen in der Automobil- und Chemiebranche gegriffen hätten.

Hart traf es hingegen den Bereich Maschinenbau: Hier sank der Umsatz um 10,1 Prozent auf 52,2 Millionen Euro. Hier traf die Gruppe die allgemeine Zurückhaltung im Maschinenbau.

Vor diesem Hintergrund ist auch das gesunkene Ergebnis erklärbar, das die beiden Geschäftsführer aber nicht näher ausführten. Zudem gibt es eine zweite Erklärung für das Minus: Die ersten Abschreibungen für das große Investitionsvorhaben mit einem Volumen von rund 100 Millionen Euro wurden fällig. Das ficht Schneller und Baumgärtner aber nicht an, schließlich habe man nun "die modernste Fertigung für alle drei Geschäftsbereiche an einem Standort konzentriert. Das ist in dieser Form in unserer Branche wahscheinlich einzigartig".

Die sich daraus ergebenden Potenziale gilt es jetzt eben zu nutzen. Auch deshalb rufen die beiden Geschäftsführer für das laufende Jahr ein Umsatzplus von fünf Prozent als Ziel aus – obschon das Duo einräumt, das sei angesichts von Corona und all den anderen Krisen in der Welt "sehr sportlich".

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