Hello Ello!

Der elektrische Rollator aus Stuttgart hat per Crowd-Founding eine Viertelmillion Euro eingesammelt und geht nun in Serie. Philipp Peters hat beim Hersteller E-Movements nachgefragt.

 
 

Herr Rottinger, Gratulation! Ello hat binnen einer Woche sein Funding-Ziel erreicht. Hatten Sie damit gerechnet, dass es so schnell geht?

Daniel Rottinger: Vielen Dank! Damit hatten wir im Vorfeld nicht gerechnet. Allerdings konnte man nach zwei bis drei Tagen vorhersehen, dass die Kampagne rund läuft und wir schnell die 250.000-Euro-Marke knacken werden. Wir glauben vor allem, dass wir mit dem Kampagnenvideo konkret aufzeigen konnten, welchen Mehrwert unser elektrischer Rollator für Nutzer bringt und welches Marktpotenzial sich daraus ergibt.

Und wie geht es nun weiter?

Rottinger: Uns wäre es am liebsten, wenn sich weitere Investoren an unserer Crowdinvesting-Kampagne beteiligen. Dadurch können wir noch schneller die Stückkosten reduzieren und dem Produktlaunch einen zusätzlichen Push verleihen. Natürlich wird parallel mit Hochdruck daran gearbeitet, dass die Serienproduktion anlaufen kann und Vertrieb und Marketing für den Marktstart der Großserie gut gerüstet sind.     

Wie viele elektrische Rollatoren sind aktuell denn bestellt?

Rottinger: Es sind aktuell rund 30 verbindliche Vorbestellung für die erste Serie. Die im Herbst 2017 produzierte Pilotserie ist bereits restlos verkauft. 

Und welche jährliche Produktionsmenge streben Sie aktuell an?

Rottinger: Ab April 2018 sollen monatlich 50 Ello-Rollatoren „vom Band rollen“. Bis Jahresende werden wir die Produktionsmenge auf etwa 80 pro Monat hochfahren.

Dafür brauchen Sie sicher noch mehr Handelspartner. Wie ist da der Stand?

Rottinger: Aktuell richten wir die Vertriebsaktivitäten verstärkt auf die Gewinnung weiterer Sanitätshäuser aus. Der Grund dafür ist einfach: Die potenziellen Endkunden haben bereits ein Vertrauensverhältnis zu den Händlern, was die Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe wesentlich erleichtert. Bisher gibt es mehr als 35 Partnerhändler, die bereits gekauft haben. Bis Jahresende soll mit mindestens 100 Partnern ein flächendeckendes Händlernetz erreicht werden. 

Ello kostet rund 30-mal so viel wie ein herkömmlicher Rollator. Man könnte sagen: Ello ist Luxus. Wie groß ist der Markt dafür?

Rottinger: Es kommt natürlich immer darauf an, mit was man Ello vergleicht. Ähnlich wie auf dem Automobilmarkt, gibt es Produkte zum kleinen Preis und höherpreisige Modelle. Mit Ello möchten wir nicht in den bestehenden Preiskampf herkömmlicher Rollatoren eingreifen, sondern eine neue Nachfrage erschließen. Die vorliegenden Daten sind vielversprechend: Der Markt wächst rasant und allein in Deutschland werden jährlich mehr als 650.000 Rollatoren neu verkauft. Bereits bei einem Drittel aller neuen Rollatoren handelt es sich um Premium-Modelle. Die Bereitschaft der Nutzer, für einen echten Mehrwert etwas tiefer in die Tasche zu greifen, ist also vorhanden.

Herr Rottinger, vielen Dank für das interessante Gespräch und weiter viel Erfolg!

Daniel Rottinger, 28, leitet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei E-Movements, der Firma hinter Ello.

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