Heidelberger verdoppelt die Kapazitäten

Der Konzern nimmt für ein Produkt eine zweite Linie in Betrieb. Laut Vorstandschef Rainer Hundsdörfer hat man sich damit in einem Boom-Markt etabliert

 
Foto: Heidelberger Druckmaschinen AG
 

Wielsloch-Walldorf. Bis April will die Heidelberger Druckmaschinen die Kapazitäten für den Bau von Wallboxen für das Laden von Elektrofahrzeugen durch eine zweite Fertigungslinie verdoppeln. Ab sofort werde zudem im Zweischichtbetrieb produziert, um die Nachfrage zu bedienen. "Der Markt für Wallboxen boomt. Unsere Produktionskapaziäten sind voll ausgelastet und wir haben uns als erfolgreicher Anbieter in diesem Zukunftsmarkt etabliert. Mit der Inbetriebnahme einer zweiten Produktionslinie können wir die hohe Kundennachfrage besser bedienen. Damit treiben wir unsere Wachstumspläne im vielversprechenden Markt für Elektromobilität konsequent voran", sagte Vorstandschef Rainer Hundsdörfer.

Im Sommer 2018 hatte Heidelberger mit dem Bau der Ladestationen begonnen, die zunächst nur in Deutschland erhältlich waren. Inzwischen gibt es mehrere Versionen und der Konzern vertreibt die Produkte auch in Europa – 35.000 Systeme zum Preis zwischen 490 und 790 Euro sollen bislang ausgeliefert worden sein. Hundsdörfer: "Mit der steigenden Attraktivität von Elektrofahrzeugen in vielen europäischen Ländern werden wir unsere Vertriebsaktivitäten in diesen Märkten deutlich ausweiten."

Gute Nachrichten dieser Art kann man bei dem Traditionsunternehmen gut gebrauchen. Immerhin befindet  sich Heidelberger aufgrund der Krise bei Druckmaschinen mitten in einem Transformationsprozess. So verwundert es zwischen Pandemie und Druckereisterben nicht, dass der Umsatz im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020/2021 mit 805 Millionen Euro gut 28 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Auch der Auftragsbestand lag mit 627 Millionen Euro deutlich unter dem Vergleichswert. Aber: gegenüber dem vorangehenden Halbjahr lag man 22 Millionen Euro im Plus. Welchen Anteil daran die Ladestationen haben wurtde nicht bekannt. Insgesamt sieht sich Hundsdörfer in seinem Kurs bestätigt.

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