Heckler & Koch und die Aktionäre

Der Waffenhersteller muss seine Hauptversammlung verschieben – weil das Interesse zu groß ist. Die Anteilseigner möchten zum Beispiel wissen, warum Verluste geschrieben werden

 
Foto: Michael Kienzler für econo
 

Oberndorf. Für die der Öffentlichkeit gegenüber eher verschlossene Hecker & Koch (H&K) ist der Vorgang ungewöhnlich: Wenige Tage vor der Hauptversammlung muss der Termin verschoben werden – die geplanten Räumlichkeiten im Rathaus in Oberndorf sind schlicht zu klein. "Erfreulicherweise kam es zu einer unerwartet hohen Anmeldezahl, die unsere Erwartungen und Erfahrungswerte der letzten Jahre und den für die Hauptversammlung vorgesehen Rahmen überstieg", teilte das Unternehmen mit. Ein neuer Termin wurde zunächst nicht genannt.

Der Hintergrund: Rüstungsgegner hatten zum Kauf von H&K-Aktien sowie zur Teilnahme an der Hauptversammlung aufgerufen – offenkundig mit Erfolg. Genaue Zahlen gibt es indes nicht.

Kritische Fragen wird es indes sicherlich nicht nur wegen der Waffenverkäufe in kritische Länder und bezüglich der Veränderungen im Vorstand geben. Vielmehr schrieb H&K im vergangenen Jahr einen Verlust über 13,4 Millionen Euro. Im Vorjahr stand noch ein Plus von 7,2 Millionen Euro in der Bilanz. Zugleich sank der Umsatz um gut 20 Millionen Euro auf 182 Millionen Euro. Als Gründe wurden unter anderem Fertigungs- und Lieferprobleme sowie Zurückhaltung auf den Märkten in den USA und Deutschland genannt. Für das laufende Jahr gibt man sich bei Heckler & Koch wieder optimistisch.

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