Hanwag geht ohne Intersport weiter

Der Schuhhersteller hat die Kooperation mit der Sporthändler-Genossenschaft gekündigt. Es ist nicht die einzige schlechte Nachricht für die Heilbronner

 
Foto: Hanwag (Symbolbild)
 

Heilbronn. Das Traditionsunternehmen Hanwag hat seinen Vertrag mit Intersport gekündigt. Dies hat Geschäftsführer Thomas Gröger dem "Handelsblatt" gesagt. Seine Begründung: "Die suchen Massenprodukte, die für alle Händler passen und das exklusiv für Intersport." Die Schuhe von Hanwag seien aber kein Mittelmaß. Das eingesparte Geld und die frei werden personellen Ressourcen – Hanwag muss künftig nicht mehr an Hausmessen und Verhandlungsrunden zu Konditionen teilnehmen – will Gröger dafür einsetzen, um enger mit einzelnen Sportgeschäften (auch aus dem Händlerverbund) zusammenzuarbeiten.

Bei Intersport bedauert man den Schritt von Hanwag und sei "jederzeit für Gespräche offen". Hinter vorgehaltener Hand zieht man indes ganz andere Schlüsse: Schließlich gehört die Marke zur schwedischen Fenix-Gruppe, die wiederum auch an Globetrotter beteiligt ist – einer der bekanntesten Outdoor-Händler. Hanwag hat also quasi eigene Ladengeschäfte.

Allerdings ist das Weglaufen von Hanwag laut dem "Handelsblatt" nicht das einzige Problem von Intersport. Neben verschiedenen Marken, die entweder dem Verbund den Rücken kehren wollen oder Kritik an der Eigenmarkenpolitik der Heilbronner üben, hat mit Sport Bründl einer der wichtigsten Händler in Österreich den Verbund verlassen. Und obendrein löste Karstadt die erst vor 15 Monaten begonnenen Partnerschaft beim Einkauf wieder. Nach der Neuausrichtung will sich Karstadt nun auch in Richtung Sport engagieren, dabei könnte die Kooperation indes stören.

Im Händlerverbund scheinen die schlechten Nachrichten jedenfalls für Unruhe zu sorgen. Deshalb hat Intersport die Händler für Mitte November zu einer Konferenz in die Zentrale geladen, um die Pläne für die Zukunft zu erläutern.

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