Graf baut den Kreislauf aus

Der Hersteller von Umweltprodukten beteiligt sich an einem Unternehmen und legt einen Investitionsplan in Millionenhöhe vor. Zugleich geißelt Otto P. Graf die Marktsituation

 
Foto: oh
 

Teningen. Die Graf Gruppe hat nach eigenen Angaben 49 Prozent der Gesellschaftsanteile der Wilken Plastics Energy in Haren im Emsland übernommen. Zu den Details gab es wie üblich keine Angaben. Dafür aber eine klare Ansage von Otto P. Graf als geschäftsführender Gesellschafter: "Die Beteiligung ist ein weiterer wichtiger Baustein in unserer Strategie einer möglichst nachhaltigen und ressourcenschonenden Herstellung unserer Produkte. Der gegenwärtig extrem niedrige Erdölpreis gefährdet aktuell alle Bemühungen, Kunststoff zu recyclen. Neuware ist günstig wie nie. Gleichzeitig wächst jedoch der Berg an Plastikmüll."

Laut Graf gehe er mit seinem Unternehmen dennoch "konsequent unseren Weg weiter". Bereits jetzt würden 80 Prozent der Produkte aus Recylingrohstoffen beispielsweise aus dem Gelben Sack hergestellt.

Die 2009 gegründete Wilken Plastics Energy beschäftigt aktuell 25 Mitarbeiter und hat die Form der Kreislaufwirtschaft optimiert: Das Unternehmen schreddert, wäscht und trocknet wiederverwertbare Kunststoffe. Die gesamte Prozessenergie und -wärme wird dafür laut Mitteilung in einer eigenen Biogasanlage erzeugt, die komplett mit nachwachsenden Rohstoffen sowie Rückständen aus der Geflügelzucht der Wilken-Gruppe bestückt wird.

Die Kapazitäten der Anlagen bei Wilken sollen mit der Hilfe von Graf innerhalb der kommenden zwölf Monate verdoppelt werden. Dafür ist eine Investitionssumme von mehr als zwei Millionen Euro vorgesehen.

Die Graf Gruppe produziert unter anderem großen Tanks zur Regen- und Löschwasserbewirtschaftung. Das Unternehmen setzte im vergangenen Jahr mit rund 600 Mitarbeitern 120 Millionen Euro um. Erst im Juni hatte die Gruppe den Neubau eines Produktionsstandortes in der Region angekündigt.

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