Freiburgs grauer Leuchtturm findet seinen Retter

Der Smart Green Tower strahlt nicht, er steckt im Rohbau fest. Nun übernimmt ein Freiburger Baumogul das Projekt – und zahlt viel Geld dafür.

 
Foto: pop
 

Freiburg. Für Freiburger Verhältnisse ist es ein Mega-Deal: 20 Millionen Euro legt Projektentwickler Hans-Peter Unmüssig (lesen Sie hier ein Porträt) für ein unfertiges Gebäude auf den Tisch. Oder besser: für das unfertige Gebäude der Stadt. Der Smart Green Tower war von Stadt, Planer und Industrie in schönstem Gleichklang zum leuchtenden Bausymbol einer der Pubertät entwachsenden Schwarmstadt stilisiert worden. Groß, grün, nachhaltig. Nur halt noch lange nicht fertig. Jetzt kommt in Unmüssig ein Mann für schwer erziehbaren Gören auf die Baustelle. Das hat der Immobiliendienst Thomas Daily jetzt gemeldet.

2014 hatte der Architekt Wolfgang Frey seine Idee präsentiert. Ein Hochhaus von 51 Metern mit angrenzendem Bürokomplex, Gesamtfläche 15.000 Quadratmeter. Rund 70 neue Wohnungen im Turm. Doch der Clou: Der lange Lulatsch werde eine Fassade aus Glas und Photovoltaik-Modulen erhalten. Diese sollen pro Jahr mehr als eine Viertelmillion Kilowattstunden Strom erzeugen – und damit nicht nur das Gebäude selbst versorgen. Es wäre eine schöne Energiereserve fürs ganze Güterbahnhofs-Viertel. Weil Strom nicht immer dann gebraucht wird, wenn er erzeugt wird, ist eine neuartige und leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterie vorgesehen. Sie kann Strom im Megawatt-Bereich aufnehmen.

50 Millionen Euro soll der Turm kosten. Und weil der Bau sich hinzieht, geht Frey nun in die Knie. Nachdem sich in den vergangenen Wochen und Monaten nicht viel bewegt hat, auf der mehr grauen als grünen Großbaustelle, gibt der Architekt sein Baby nun zur Adoption her. Unmüssig war schon seit einiger Zeit in Gesprächen mit Frey. In Freiburg kennt man sich. Jetzt kommt er als neuer Investor und Projektherr, der ankündigt, den Turm fertig zu bauen. Im vorgegebenen Budget.

Unklar ist noch, ob alle leuchtenden Bausteine, die Frey in seinem Konzept vorgestellt hat, auch umgesetzt werden. Man kann vieles sagen, über Hans-Peter Unmüssig. Aber in einem sind sich wohl alle einig: Rechnen kann er.

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