EnBW schmeißt die Windmühlen an

Zwei mächtige Offshore-Windparks gehen jetzt in Betrieb und der Karlsruher Konzern freut sich auf höhere Gewinne

 
Foto: EnBW/Ulrich Wirrwa
 

Karlsruhe. Die Giganten stehen weit vor der Küste. Insgesamt 87 Riesenspargel sind in der Nordsee aus dem Wasser gewachsen. Bis zu 100 Kilometer vor den Küsten Borkums und Helgolands hat der Karlsruher Stromkonzern EnBW zwei Windparks gebaut. Noch vor Weihnachten sollen die Räder laufen und die Energie des Windes ernten. Die EnBW rechnet mit einem jährlichen Gewinn von mehr als 400 Millionen Euro. Nur aus diesen beiden Windparks.

Die EnBW erlöst zurzeit noch etwa die Hälfte ihres Umsatzes vom zuletzt 24 Milliarden Euro mit Gas. Die andere Hälfte macht das Stromgeschäft aus. Während das bei der EnBW historisch verankerte Geschäft mit Kohle und Atomstrom zurzeit aufs Image drückt und auch viele Kosten verursacht, sprudeln beim grünen Strom die Gewinne. Schon jetzt macht der Konzern mit erneuerbaren Energien mehr Gewinn als mit konventionellen.

Schon jetzt zahlt sich der technologische Wandel in einer besseren Bilanz aus. Der Gewinn steigt, vor allem wenn man nur das bereinigte Ergebnis anschaut. In der Gesamtbilanz sind vor allem die Rückstellung für die Atomkraftwerke ein schwerer Klotz am Bein.

Thomas Kusterer ficht das nicht an. „Wir sind zuversichtlich, unser Ergebnisziel für das Geschäftsjahr 2020 bereits in diesem Jahr zu erreichen“, sagt der Finanzvorstand. Denn die beiden Offshore-Parks sollen zeitnah ans Netz gehen. Dann fallen zwar noch Kosten für Wartung und Betrieb an. Unterm Strich sollten Hohe See und Albatros aber neben Strom vor allem Gewinne produzieren. Kusterer geht davon aus, dass die Karlsruher schon in diesem Jahr einen Gewinn von 2,4 Milliarden Euro ausweisen werden. Ein rasanter Turnaround: 2018 gab es noch einen Verlust von 440 Millionen Euro.

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