Ein Yankee für Koehler

Für den Papierhersteller wurde eine besondere Fracht angeliefert: Der Zylinder ist das Herzstück der neuen Maschinen am Standort in Kehl – und wartet mit Superlativen auf

 
Foto: Papierfabrik August Koehler
 

Kehl. Per Schiff kam die besondere Fracht in den Rheinhafen Kehl: Der Yankee-Zylinder ist das Herzstück der neuen Papiermaschinen am Standort Kehl der Papierfabrik August Koehler. "Mit der Ankunft ist ein wichtiger Schritt getan", kommentiert der technische Vorstand Stefan Karrer die Ankunft. Mit 7,31 Metern im Durchmesser und 200 Tonnen Gewicht ist es nach seinen Angaben der weltweit größte Zylinder seiner Art.

Der Zylinder wurde von der Heidenheimer Firma Voith gebaut – allerdings in deren Werk in Brasilien. Deshalb die Anreise per Schiff. Zwei Kräne huben die Fracht auf einen Lastwagen, um die kurze Strecke zum Papierwerk in Kehl zurückzulegen. Wobei dieser Aufwand trotz zweier Kräne mit 500 und 700 Tonnen Hubkraft. Wenn der Zylinder Ende April an seinen Bestimmungsort auf der Baustelle gehoben wird, dann kommt ein Kran mit anderen Dimensionen zum Einsatz: Allein dessen Einzelteile werden auf 60 Lastwagen heran gekarrt. 

Die Koehler Paper Group investiert aktuell rund 300 Millionen Euro in den Ausbau des Werks in Kehl. Mit gut 360 Handwerkern von 25 Firmen ist es eine der größten Baustellen in Baden. Zusätzlich zur Papiermaschinen, auf der künftig flexible Verpackungen produziert werden sollen, entsteht auch eine neue Streichmaschine: Dort bekommen die Papier eine spezielle Oberfläche, die es ermöglichen soll, Kunststoff-Verpackungen zu ersetzen. "Wir als Unternehmen werden einen Beitrag leisten, das Müllproblem zu reduzieren", so Technikvorstand Karrer.

Die Papierfabrik August Koehler wurde 1807 gegründet und gehört heute zu den wenige unabhängigen Familienunternehmen in der Papierindustrie. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen weltweit führend in der Herstellung von Spezialpapieren. An den Standorten Oberkirch, Kehl, Greiz und Weisenbach werden pro Jahr rund 500.000 Tonnen Papiere und Pappen produziert. Die Gruppe setzt mit 1800 Mitarbeitern rund 800 Millionen Euro um.

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