Die Heimat wird zum Sorgenkind

In ohnehin herausfordernder Zeiten hat der Autozulieferer PWO keine Freude mehr an seinem Stammwerk

 
Foto: oh
 

Oberkirch. Wenige Orte im Südwesten sind so geprägt von einem Unternehmen wie der Oberkircher Ortsteil Stadelhofen vom Autozulieferer PWO. Das Unternehmen, das seine Heimat sogar im Namen trägt – PWO steht für Progress-Werk Oberkirch – macht seit Jahren keinen Hehl daraus, dass die Produktion und damit vor allem die Arbeitskraft in Deutschland für seinen Geschmack zu teuer ist. Auch aktuell laufen wieder Gespräch mit Arbeitnehmervertretern „zur Reduzierung der Personalaufwendungen am Standort Oberkirch“, wie es in einer Mitteilung heißt.

Klar ist: Dem Unternehmen geht es in Zeiten des technologischen Wandels und der Corona-Krise schlecht. Der Umsatz ist im ersten Halbjahr eingebrochen: 158,2 Millionen Euro sind es noch. Ein Rückgang um ein Drittel. Vom schmalen Vorsteuer-Gewinn von einer Million Euro dürfte unterm Strich nicht mehr viel übrig bleiben. Man muss mit roten Zahlen rechnen.

Zumal viele der PWO-Werke aktuell Geld kosten, statt zu verdienen. Lediglich in Tschechien und China verdiene man Geld. In den anderen Werken – Kanada, Mexiko und vor allem Oberkirch – zahle man drauf. Schon seit Jahren macht der Vorstand um Finanzchef Bernd Bartmann keinen Hehl daraus, dass in Oberkirch vor allem Kosten reduziert werden sollen.

Wohin die Reise nun geht, ist offen. Eine konkrete Prognose für das Gesamtjahr traut das Unternehmen sich weiter nicht zu. Entscheidend sei dabei auch, zu welchem Kompromiss man mit den Tarifpartnern – dem Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall – gelange. „Erst daraus wird sich die Höhe der insgesamt erzielten Einsparungen ergeben“, heißt es in einer Mitteilung aus Oberkirch-Stadelhofen.

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