Der Kuckuck verstummt

Die Uhrenfabrik Hubert Herr wird geschlossen. Das Traditionshaus ist ein Opfer der Auswirkungen der Pandemie und war das letzte seiner Art

 
Foto: Uhrenfabrik Hubert Herr
 

Triberg. Die traditionsreiche Uhrenfabrik Hubert Herr stellt den Betrieb ein. Das teilte die Insolvenzverwalterin Christiane Marx von der Kanzlei Schleich und Kollegen mit. Ende Februar hatte das Unternehmen Insolvenz angemeldet und zunächst gab es laut Marx auch "sehr positive Rückmeldungen" zur Weiterführung – durch die Entwicklungen im Folge der Corona-Krise seien aber alle Interessenten abgesprungen.

Hinzu kam, dass im Zuge der Krise Bestellungen storniert oder zurückgestellt wurden. Deshalb konnte noch nicht einmal die trotz einer Insolvenz erhofften und notwendigen Umsätze erwirtschaftet werden. Um keine weiteren Kosten anfallen zu lassen, hat die Insolvenzverwalterin den Geschäftsbetrieb eingestellt. Bereits in den Vorjahren liefen die Geschäfte nur schleppend, was in der letzten veröffentlichten Bilanz des Jahres 2017 zu einer erneuten Erhöhung des Bilanzverlustes führte.

Die Uhrenfabrik Herr fertigt seit Anfang des 19. Jahrhunderts Kuckucksuhren. Jetzt war das Unternehmen nach eigenen Angaben der letzte Hersteller, der alle Teile der Uhr vom Werk über die Gehäuse bis zu den Schnitzereien im eigenen Haus fertigte. Das Sortiment, das Kunden aus 60 Ländern kauften, bestand aus klassischen Modellen, einer Uhr als Fußballstadion – aber auch der "kleinsten Kuckucksuhr der Welt".

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