Der Herr der Transformation

ZF Friedrichshafen ernennt mit Stephan von Schuckmann ein neues Vorstandsmitglied. Er steht für einen echten Epochenwechsel bei dem Konzern / Plus: die Menschen der Woche

 
Foto: ZF Friedrichshafen
 

Friedrichshafen. Selten ist an einer Personalie ein derartiger Wechsel in der Ausrichtung eines Konzerns ablesbar: Mit Beginn des Jahres 2021 wird Stephan von Schuckmann in den Vorstand des Zulieferkonzerns ZF Friedrichshafen berufen. Bislang leitet der 46-jährige nach einigen anderen Positionen bei der AG seit 2015 den Bereich Pkw-Antriebstechnik.

Diese Division wird es künftig so nicht mehr geben: Aus den Bereichen Pkw-Antriebstechnik und E-Mobility entsteht dann eine neue Division, die alle Kompetenzen im Bereich elektrischer Antriebstechnologien bündeln wird. Oder wie es der Konzern ganz ungeschminkt ausdrückt: "Zukünftig wird ZF keine Komponenten mehr für verbrennungsmotorische Antriebe entwickeln".

Oder noch mal klarer formuliert: ZF ist mit Getrieben für Verbrennungsmotoren groß geworden und wagt nun den nächsten Schritt der Transformation in Richtung E. Damit geht man einen ganz ähnlichen Weg wie der Bosch Konzern. Am Bodensee hat man sich für diesen Prozess zwei Jahre Zeit gegeben: So lange läuft eine entsprechende Vereinbarung mit dem Betriebsrat. In Gewerkschaftskreisen stellt man sich danach auf tiefgreifende Veränderungen ein.

Die Personalie von Schuckmann trifft mit dem Ausscheiden des Vorstandsmitglieds Michael Hankel zusammen, der Ende 2020 in den Ruhestand geht. Man kann es so ausdrücken: Was Hankel in den sieben Jahren im Vorstand mit Digitalisierungs- und Industrie 4.0-Anwendungen angestoßen hat, wird sein Nachfolger mit der E-Transformation dann vollenden.

Übrigens: Die beiden ZF-Personalien sind nicht die einzigen der vergangenen Tage – hier finden Sie weitere Menschen der Woche unter anderem aus mehreren Sparkassen, bei Photovoltaikunternehmen und einem Gründer-Epizentrum dazu Neuigkeiten von einer Marmelade.

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