Creditoren-Verein feuert den Chef

Die Pforzheimer Gläubigerschutzorganisation trennt sich offensichtlich von Matthias Wolf. Die Hintergründe sind unklar

 
Foto: cv
 

Pforzheim. Der Jurist Matthias Wolf ist nicht mehr Geschäftsführer des Pforzheimer Creditoren-Vereins (CV). Dies teilte die Vereinigung in einem Rundschreiben den Mitgliedsunternehmen mit, die "Pforzheimer Zeitung" hatte zuerst drüber berichtet. Weitere Auskünfte zu der Personalie gab es von Seiten des CV nicht – auf der Website ist Wolf im Bereich "Ansprechpartner" nicht mehr zu finden, im Impressum steht er indes noch als Geschäftsführer. Er hatte den Posten vor sieben Jahren von seinem Vater Rüdiger Wolf übernommen.

Unbestätigten Aussagen zufolge ist im Rahmen einer Sonderprüfung ein höherer Verlust im Geschäftsjahr 2018 verbucht, als von Wolf prognostiziert. Daraufhin wurde der Geschäftsführer wohl abberufen. Allerdings erscheint dies als alleiniger Grund wenig nachvollziehbar.

Die Personalie wirft ausgerechnet im Jubiläumsjahr ein Schlaglicht auf die ansonsten eher im Hintergrund agierende Organsiation: Die CV wurde vor 125 Jahren in Pforzheim von Schmuckfabrikanten gegründet, um sie vor Forderungsausfällen durch säumige Kunden zu schützen. Das ist bis heute das Kerngeschäft in der umfangreichen Dienstleistungspalette der Vereinigung. Aufgrund des Niedergangs der Schmuckindustrie am Stammsitz hat sich die CV vor einigen Jahren auch anderen Branchen geöffnet. Heute gehören zu den Mitgliedern der Vereinigung der Uhrenhersteller Breitling ebenso wie der Luxuskonzern LVMH und Technologieunternehmen.

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