Bosch investiert 500 Millionen Euro

Der Technologiekonzern stärkt damit den Halbleiter-Standort Reutlingen – im Gegenzug bringen die Mitarbeiter massive Einsparungen. Daneben nutzt die Gruppe Freiburg für ein neues Sharing-Angebot

 
Foto: Bosch
 

Reutlingen/Freiburg. Die Bosch-Gruppe wird in den kommenden sieben Jahren 500 Millionen Euro in Reutlingen investieren. Das gab der Konzern im Rahmen einer Pressekonferenz nach Abschluss eines "Zukunftspaketes" mit dem Betriebsrat bekannt. So werden bei dem wichtigen Halbleiterstandort unter anderem die Schlüsseltechnologien fürs autonome und elektrische Fahren gestärkt sowie neue Technologien an den Standort gebracht. Dafür werden weitere 5500 Quadratmeter Reinräume aufgebaut.

Vor dieser Zusage gab es nach übereinstimmenden Berichten langwierige Verhandlungen: Der Standort Reutlingen galt als eine Art Sorgenkind der Gruppe, trotz der Hochtechnologie. So soll unter anderem der Krankenstand deutlich höher als im Gruppendurchschnitt sein. Nun gab es eben die Einigung auf ein "Zukunftspaket", bei dem die Arbeitsplätze der rund 8000 Stammmitarbeiter bis 2025 gesichert sind. Im Gegenzug sollen 220 Millionen Euro eingespart werden. 

Parallel zu den Ergebnissen in Reutlingen gab die Bosch-Gruppe den Einstieg in ein weiteres Geschäftsfeld bekannt: Der Technologiekonzern wird bei Baumärkten Elektro-Transporter zum Verleih anbieten. Die Kunden sollen dann einfach per Carsharing-App nach dem Einkauf einen Vehikel leihen können. Bosch hat dazu mit der Rewe-Tochter Toom eine Kooperation geschlossen. Zunächst soll das neue Angebot an fünf Standorten getestet werden: Neben Frankfurt, Leipzig, Troisdorf und Berlin eben auch in Freiburg. 

Zum Ausleihen stehen dann Fahrzeuge der Marke Street-Scooter bereit – für dieses von der Hochschule Aachen und der Deutschen Post erfolgreich auf den Weg gebrachte Fahrzeug liefert Bosch die Antriebskomponenten.

Der Einstieg ins Sharing ist für Bosch übrigens kein Neuland: Seit zwei Jahren bietet der Konzern mit Coup einen Verleihservice von Elektro-Rollern. In Berlin, Paris und Madrid sind bereits mehr als 3500 der Fahrzeuge unterwegs.

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