BGV: Gute Bilanz mit einem Schönheitsfehler

Der Kommunalversicherer aus Karlsruhe hat 2018 kräftig zugelegt, muss aber mit einem bedeutenden Manko leben

 
Foto: BGV/Fabry
 

Karlsruhe. Dem Versicherungskonzern BGV fällt es deutlich schwerer, Geld zu verdienen. Zwar hat der badische Kommunalversicherer mit Sitz in Karlsruhe im zurückliegenden Jahr seine Beitragseinnahmen gesteigert. Doch weil sich die Schadensfälle erhöht haben, bricht der Gewinn spürbar ein.

Die Beiträge des Versicherers liegen mit 367,7 Millionen Euro um gut sieben Prozent über dem Vorjahr. Gleichzeitig musste die BGV aber auch 248,5 Millionen Euro aus eigener Tasche für 136.000 Schäden zahlen. Insgesamt lagen die Schadensaufwendungen sogar bei 290,6 Millionen Euro, doch 42 Millionen Euro bekam man aus Rückversicherungen erstattet.

„Im Schadenfall zeigt sich die wahre Qualität eines Versicherers“, sagt Vorstandschef Edgar Bohn. Das darf man auch auf die wirtschaftliche Standfestigkeit eines Unternehmens übertragen.

Bei den Banken kennt man die Cost/Income-Ratio – das Verhältnis von Kosten zu Ertrag. Bei den Versicherern heißt diese Kennziffer Combined Ratio und errechnet sich aus dem Verhältnis von Beitragseinnahmen zu allen Aufwendungen. 2017 musste der BGV nur knapp 91 Cent ausgeben, um einen Euro zu verdienen. 2018 waren es 98 Cent. Die Folge: Der Gewinn bricht um ein Drittel ein – sinkt von 10,8 auf 7,3 Millionen Euro.

Dennoch geht es dem BGV nicht schlecht. Er gönnt seinen Mitgliedern auch in diesem Jahr wieder eine Beitragsrückerstattung in Höhe von 7,6 Millionen Euro. Das entspricht dem Wert des Vorjahres. Die BGV hat 686 kommunale Mitglieder, die zusammen rund ein Drittel der Beiträge bringen. 58 Prozent kommen aber von privaten Kunden, der Rest von gewerblichen.

Die BGV hat ihren Hauptsitz in Karlsruhe. Daneben hat das 1923 gegründete Unternehmen Niederlassungen in Freiburg, Rastatt, Heidelberg, Konstanz, Mannheim, Mosbach, Offenburg und Pforzheim. Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgruppe 760 Mitarbeiter.

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