Bei Jenoptik geht's los

Die Messtechnik-Tochter bekommt einen neuen Firmensitz: Der Baudienstleister Goldbeck wird in einem Jahr tausende Quadratmeter Produktions- und Büroflächen fertig stellen

 
Foto: wer
 

Villingen-Schwenningen. Die Bagger und Planierraupen trotzen in diesen Tagen Schneeregen und Sturm: Der Zeitplan für den Neubau der Jenoptik Industrial Metrology Germany im Gewerbegebiet "Salzgrube" zwischen Villingen und Schwenningen ist eng. Bereits in gut einem Jahr sollen auf dem 13.000 Quadratmeter großen Areal eine 3300 Quadratmeter große, teils zweigeschossige Produktionshalle und ein fünfstöckiges Bürogebäude mit 3700 Quadratmetern Nutzfläche fertig gestellt sein.

Die Planer des Generalübernehmers Goldbeck kennen sich in dem Gebiet indes bestens aus: Nur den berühmten Steinwurf entfernt entstand der Neubau des Zulieferers IMS Gear (hier im Dossier finden Sie noch einmal die Details dieser "Express-Baustelle"…).

Doch zurück zu Jenoptik: Im vergangenen Sommer hat der Konzern die Aufgabe des bisherigen Standortes im Teilort Mühlhausen bekannt gegeben. "Wir betreiben Zukunftstechnologie. Unsere heutigen Gebäude und Flächen entsprechend nicht mehr den Anforderungen an modernste Arbeits- und Produktionsumgebungen", betonte Jenoptik-Vorstandschef Stefan Traeger jetzt beim offiziellen Spatenstich. Deshalb habe man sich gegen die Sanierung und für einen Neubau entschieden. Die Investitionssumme wurde mit elf Millionen Euro angegeben. Zur Einordnung: An Gesamtinvestitionen waren in 2017 40 Millionen Euro geplant. In dem Neubau entstehen neben Büro- und Produktionsflächen auch Labore sowie Demonstrations- und Schulungsbereiche.   

Was nach dem Umzug aus dem bisherigen Gebäude wird, ist nach Angaben des Konzerns noch nicht geklärt. Man führe zwar Gespräche, allerdings sei noch nichts spruchreif. 

Der Jenoptik-Standort in VS geht auf die von Hermann Hommel 1876 gegründeten Hommelwerke zurück. 2012 wurde die Hommel-Etematic in den Jenoptik-Konzern integriert – der Markennahme blieb dabei erhalten – und firmiert heute als Jenoptik Industrial Metrology Germany. Das Unternehmen befasst sich mit Technologien rund um die Prozessmesstechnik.

Die Jenoptik wurde nach dem Aus der DDR 1991 neu gegründet. Deren Wurzeln reichen allerdings zurück bis zur Gründung der Optischen Werkstätten von Carl Zeiss 1846. Heute beschäftigt der Konzern rund 3700 Mitarbeiter und setzt gut 750 Millionen Euro um.

Übrigens: Sie haben Lust auf Zukunft? Und Sie wollen sich mit den Fragen rund um Digitalisierung und Gesellschaft beschäftigen? Dann hören Sie doch hier im Dossier "Der Trendscout und die Zukunft" in die einzelnen Folgen der Gespräche zwischen Vitra-Trendscout Raphael Gielgen und Econo-Chefredakteur Dirk Werner rein. Oder Sie lauschen gleich hier der Folge 5…

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