Bechtle verbucht Rekordzahlen

Der IT-Konzern trotzt allen Krisen und wächst um 8,5 Prozent. Vor allem eine Kundengruppe ordert mehr Leistungen

 
Foto: Bechtle AG
 

Neckarsulm. Der Umsatz bei dem IT-Spezialisten Bechtle ist im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent auf 5,82 Milliarden Euro gestiegen. Dies sei "trotz der gesamtwirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen" ein neuer Rekord, wie der Konzern meldet. Das Vorsteuerergebnis wuchs sogar noch stärker, nämlich um 14,6 Prozent auf 270,7 Millionen Euro. Dies vor allem, da die AG nicht näher ausgeführte "Maßnahmen zur Optimierung" umgesetzt hat.

Obendrein profitierte Bechtle nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden Thomas Olemotz dank der Pandemie von "erheblichen Kosteneinsparungen, die in diesem Ausmaß nicht nachhaltig sind". Generell sprach er aber von einem "sehr erfreulichen Wachstum", das zwar auch Ausdruck eines "sehr robusten Geschäftsmodells" sei, "in erster Linie jedoch Ergebnis des herausragenden Einsatzes … der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" ist. Deshalb zahle man konzernweit allen Beschäftigten einen Bonus in Höhe von 500 Euro. Auch die Aktionäre sollen profitieren: Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende um 12,5 Prozent auf 1,35 Euro je Aktie vor.

Der wichtigste Grund für den Rekord ist laut Olemotz der öffentliche Sektor, der erstmals Leistungen im Umsatzwert von mehr als zwei Milliarden Euro geordert habe. Hier macht sich offenkundig der Digitalisierungsschub durch die Pandemie bemerkbar. Und man profitiert weiter unter anderem von den Rahmenverträgen mit der Nato und der EU-Kommission, die teilweise noch bis 2025 laufen.

Der Bechtle-Bereich IT-Systemhaus & Managed Services wuchs denn auch im vergangenen Jahr zweistellig um 10,9 Prozent auf rund 3,9 Milliarden Euro. Wobei vor allem das Geschäft in Österreich und der Schweiz mit einem Plus von 22,8 Prozent Treiber war, in Deutschland betrug der Zuwachs "nur" 8,9 Prozent.

Umgekehrt ist das Verhältnis im Bereich IT-E-Commerce: Während hier beim Umsatz im Inland ein Plus um 17 Prozent verzeichnet wurde, erreichte das Plus im Ausland magere 0,4 Prozent – wahrscheinlich zugleich Ausdruck eines Nachholbedarfs hierzulande. Am Ende legt das Segment insgesamt um 3,5 Prozent auf rund zwei Milliarden Euro zu.

Ob der Erfolg auch in 2021 anhalten wird? Vorstandschef Olemotz ist sicher: "Unsere Ziele für das laufende Jahr sind ambitioniert." Umsatz und Ergebnis sollen sich "deutlich steigern". Details nannte er indes nicht.

Bechtle wurde 1983 aus dem Umfeld der Hochschule Heilbronn heraus gegründet. Heute beschäftigt das IT-Systemhaus mehr als 12.100 Menschen und listet gut 70.000 Kunden aus unterschiedlichen Branchen und Segmenten.

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