Bauverein ist selbstbewusst

Die Breisgauer legen nicht nur gute Zahlen vor und gehen weitere Projekte an, sie finden auch deutliche Worte in Richtung der Stadt Freiburg

 
Foto: Bauverein Breusgau eG
 

Freiburg. Der Bauverein Breisgau (BVB) legt eine mehr als solide Bilanz vor – was die älteste und größte Wohnbaugenossenschaft in Südbaden mit Selbstbewusstsein ausstattet: "Es wäre schön, wenn wir Unterstützung für ein zusätzliches Neubauprogramm in Freiburg erhalten würden und dabei offen mit Machbarkeit und Zahlen umgehen. Anders als andere Akteure auf dem Wohnungsmarkt bekommen wir schließlich keine Subventionen in zweistelliger Millionenhöhe und müssen im Sinne der Mitglieder wirtschaftlich arbeiten", schreiben die BVB-Vorstände Marc Ullrich und Jörg Straub den Verantwortlichen in der Stadt ins Stammbuch.

Immerhin hat die Genossenschaft nach eigenen Angaben mehrere hundert Wohnungen in Freiburg und der Region in Bau oder Projektierung sowie bereits jetzt 4926 Wohnungen und 154 Gewerbeeinheiten im Bestand. "Fast 20 Millionen Euro haben wir im vergangenen Jahr in Neubau und Modernisierung investiert. Neben dem Neubau von Wohnungen sind wir aktiv in der Schaffung sozialer Infrastruktur", so Ullrich.

Der Zulauf für die Genossen ist ungebrochen: 23.677 Mitglieder verzeichnet der BVB, die Marke von 100 Millionen Euro beim Eigenkapital wurde nach Angaben von Straub überschritten. Parallel sind rund fünf Millionen Euro in der genossenschaftseigenen Einlagenbank angelegt, was dem BVB wiederum eine bankenunabhängige Refinanzierung ermöglicht – und sogar einen eigenen Corona-Soforthilfefonds mit 160.000 Euro für "zusätzliche bedarfsgerechte Hilfestellungen". Die Bilanzsumme beläuft sich auf 321,3 Millione Euro, der Jahresüberschuss liegt bei 4,7 Millionen Euro.

Davon wiederum profitieren die Mitglieder über eine Dividende in Höhe von drei Prozent, jedenfalls für die ersten drei Anteile. Jeder weitere wird mit 0,75 Prozent verzinst. Der Rest des Überschusses fließt nach Angaben der Vorstände ins Eigenkapital.

Von Selbstbewusstsein zeugt auch das neueste Projekt der BVB: Mit dem symbolischen Spatenstich haben die Arbeiten für einen Neubau in Herbolzheim begonnen. Rund fünf Millionen Euro fließen in das Gebäude, das neben Wohnungen auch Raum für eine Kindertagestsätte mit 90 Plätzen bietet. Für Bürgermeister Thomas Gedemer ist der Neubau "die logische Konsequenz einer zukunftsorientierten Stadtplanung": Der Neubau entsteht energetisch anspruchsvoll in Holzbauweise. Die Elztal Holzhaus wird bis Herbst 2021 das Projekt schlüsselfertig umsetzen.

Nach Angaben von BVB-Vorstand Ullrich ist der Neubau nur der Auftakt für eine Reihe von Investitionen in Herbolzheim, vier weitere Geschosswohngebäude sollen noch folgen.

Teilen auf

Das könnte Sie auch interessieren