Bäckerei Gehri probiert's allein

Der traditionsreiche Handwerksbetrieb will sich im Insolvenzverfahren sanieren. Erste Maßnahmen wurden getroffen

 
Foto: Econo (Symbolbild)
 

Titisee-Neustadt. Bereits Mitte Dezember hatte Thomas Schuble als Geschäftsführer der Gehri Hochschwarzwälder Bauernbrotbäckerei einen Antrag auf Insolvenz in Eigenregie gestellt, jetzt hat das Amtsgericht dem Ansinnen zugestimmt. Mit Hilfe eines Rechtsanwalts will Schuble die Schieflage überwinden: "Wir haben die Lage der Bäckerei eingehend analysiert und Schwachstellen aufgedeckt." Als Grund für die Insolvenz nannte er das veränderte Einkaufsverhalten der Kunden.

Zu den ersten Maßnahmen in Richtung Sanierung zählt die Schließung von fünf der 30 Filialen. Diese würden sich nicht wirtschaftlich betreiben lassen, da sie vor allem in Discountern angesiedelt sind. Das Filialnetz reicht von St. Georgen im Schwarzwald bis nach Weil am Rhein. Mit einher geht auch ein Arbeitsplatzabbau: 26 der rund 260 Mitarbeiter müssen gehen. Schuble setzt aufgrund der Konjunktur auf einen guten Neustart für die betroffenen Menschen.

Wie sich diese Maßnahmen tatsächlich auswirken, wird sich zeigen. Immerhin bieten die veröffentlichten Bilanzen Anzeichen für eine seit einigen Jahren bestehende Überschuldung.  

Andererseits präsentiert sich das Unternehmen im Internet äußert modern, arbeitet stark handwerklich orientiert und bietet einen Onlineshop – trifft damit eigentlich den Zeitgeist. Schuble trägt bereits seit 1989 Verantwortung für das Familienunternehmen, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1918 zurückreichen.

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