AMG bekommt ein E

Der Daimler-Konzern verordnet nun auch der Performance-Tochter eine Elektro-Offensive. Konzern-Chef Källenius verfolgt aber noch ein weiteres Ziel

 
Foto: Daimler
 

Stuttgart. Die Sportwagenmarke AMG steht bislang für röhrende Verbrennner als Antrieb. Doch das wird sich grundlegend ändern, wie neben dem Branchendienst "electrive.net" auch das "Manager Magazin" berichten. Zudem hatte Daimler-Chef Ola Källenius beim Auto-Gipfel des "Handelsblatt" erklärt: "Der nächste Schritt für AMG ist eine vollumfängliche Hybridisierung." Dies solle bereits in einem Jahr der Fall sein. Generell betonte der Automanager, dass die Abkehr vom Verbrenner hin zu Strom und Wasserstoff in Fahrzeugen "nicht etwas Vorübergehendes" sei: "Das ist eine grundlegende Veränderung."

Dies auch vor dem Hintergrund von weltweit immer strengeren Umweltauflagen für Fahrzeuge – und die traditionell hochmotorisierten AMG-Fahrzeuge mit hohen Verbräuchen und Schadstoffaustößen verhageln dem Konzern schlicht die Flottenbilanz.

Die Elektrifierung auch der AMG-Modelle läuft unter dem internen Schlagwort "Electric First" und soll Analysten und Investoren im Verlauf des Novembers im Detail vorgestellt werden. Wobei eine Zielgruppe  schon im Vorfeld Einblicke erhält: Am 4. November treffen sich die Autohersteller mit der Bundesregierung mal wieder zu einem Autogipfel in Berlin. Und dabei will Källenius offenkundig mit seiner Strategie punkten, den Schulterschluss der Akteure erreichen – und Fördermittel akquirieren.

Allerdings hat der Konzernchef mit der Tochtergesellschaft AMG noch mehr vor: Källenius will laut dem "Manager Magazin" den Absatz von Sportwagen absehbar auf das Niveau von Porsche anheben. Die Zuffenhausener hatten 2018 rund 250.000 Fahrzeuge abgesetzt (und fährt ebenfalls eine umfänglichen E-Strategie), AMG kam auf rund die Hälfte. Wobei der Konzernchef dieses Ziel nicht aus Eitelkeit gegenüber dem Konkurrenten ausgegeben hat. Die Rechnung von Källenius lautet vielmehr: Je mehr AMG-Fahrzeuge mit Hybrid- und E-Motor verkauft werden, desto besser für die Flottenbilanz in Sachen Schadstoff.

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