Amazon breitet sich aus

Der Versandhändler will Verteilzentren an zwei Standorten im Süden aufbauen – und hat einen dritten im Blick. Dabei ist das Tempo gewohnt hoch

 
Foto: Amazon
 

Trossingen/Neuenburg. Die Gemeinderäte in Trossingen und Neuenburg haben sich jeweils mehrheitlich für die Ansiedlung eines Verteilzentrums des Versandhändlers Amazon ausgesprochen. Beide Gremien hatten allerdings Bedenken in zwei Punkten: Der stationäre Handel würde weiter unter Druck geraten, und die Zentren könnte zu einer Zunahme des Verkehrs führen. Am Ende überwogen aber Argumente wie die Gewerbesteuer und die Schaffung von Arbeitsplätzen.

Von bis zu 190 im Durchschnitt in jedem der beiden gut 14.000 Quadratmeter große Zentren ist nach Angaben von Amazon die Rede. Hinzu kommen mehrere hundert Menschen bei den sogenannten Verteilpartnern. Die Flächen in den beiden Gemeinden liegen jeweils in der Nähe der Autobahn.

Das Tempo bei der Realisierung der beiden Areale ist wie gewohnt hoch: Im Südbadischen Neuenburg will man Anfang kommenden Jahres starten und bis August das Zentrum bereits in Betrieb nehmen. Das Zentrum in Trossingen im nördlichen Landkreis Tuttlingen soll ein Jahr später starten – die Topograhie mit einer starken Hangneigung fordert hier offenkundig aufwändige Erdarbeiten. Jedenfalls wurden bereits umfangreiche Sondierungen vor Ort vorgenommen.

Erst im Sommer diesen Jahres hatte Amazon nach knapp einem halben Jahr Bauzeit in Messkirch auf der Schwäbischen Alb ein Verteilzentrum auf einem 82.000 Quadratmeter großen Areal in Betrieb genommen – spannend dabei: Messkirch liegt knapp 50 Kilometer von Trossingen entfernt und der Konzern lässt Mitarbeiter bereits per Bus von dort auf die Alb bringen. Damit dürften sich die beiden Standorte künftig direkte Konkurrenz bei den Mitarbeitern machen.

Parallel prüft der Versandhändler laut Medienberichten den Bau eines Verteilszentrums in Memmingen im Allgäu. Damit verfolgt der Konzern mit aktuell 16.000 Mitarbeitern in Deutschland wie angekündigt konsequent die Strategie, ein lückenloses Verteilnetz aufzubauen – um möglichst in wenigen Stunden ausliefern zu können. Im Land betreibt Amazon bereits in Pforzheim ein Logistikzentrum.

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