Alno schickt die Leute heim

Die nächste Eskalationsstufe beim insolventen Küchenhersteller: Ein Großteil der Belegschaft ist freigestellt – trotz Kredit fehlt es an Geld. Doch nun keimt wieder Hoffnung.

 
Foto: pr
 

Pfullendorf. Hat der schwer angeschlagene Küchenhersteller doch noch eine Chance? Nach einem Bericht der "Wirtschaftswoche" soll es einen ernsthaften Investoren geben – aus China. Das Magazin will das aus dem Gläubigerkreis erfahren haben. Demnach habe das Unternehmen ein strategisches Interesse an Alno und wolle das eigene Produktprogramm abrunden. Allerdings könnten sich die Verhandlungen noch über Wochen hinziehen. Wie sich dieser Zeitplan mit dem akuten Finanzproblemen verträgt, bleibt indes offen.

Die Betriebsversammlung vor wenigen Tagen bei Alno verlief konträr zu den Hoffnungen der Belegschaft: Der Insolvenzverwalter Martin Hörmann schickte den größten Teil der noch 600 Mitarbeiter wieder nach Hause. Es sei kein Geld da, um die Löhne weiter bezahlen zu können. Lediglich ein Team von 170 Menschen unterstützt den Insolvenzverwalter bei den anstehenden Aufgaben. Bei der örtlichen IG Metall spricht man von einem "schwarzen Tag für Alno". 

Zumal die Belegschaft nach wie vor Hoffnungen hat, dass Hörmann einen Investoren finden könnte. Der Insolvenzverwalter bestätigte zwar die Gespräche, im "Handelsblatt" sprach er aber auch von einem "enormen Zeitdruck", da "die Lage schwierig ist". Er werde aber alles versuchen, um eine Zukunftslösung zu finden. 

Spekulationen gibt es indes um einen Kredit über sechs Millionen Euro, den Hörmann von einer Investmentgesellschaft erhalten hat. Dieser sei für die Auszahlung der Löhne sowie dem Aufrechterhalten der Produktion vorgesehen gewesen – um über die Auslieferung vorbestellter Küchen wiederum Geld zu erwirtschaften. 

Alno hat im Juli Insolvenz beantragt, nach dem die neuen Investoren aus der Hastor-Gruppe die Reißleine gezogen haben. Hastor beklagt, man sei über die tatsächlichen Zahlen getäuscht worden. Dabei hat Alno seit dem Börsengang 1995 nur in einem Jahr schwarze Zahlen geschrieben. Inzwischen wurden ein Teil der Alno-Gruppe bereits verkauft.



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