A. Maier unterm Schutzschirm

Der Kunststoffspezialist muss sich sanieren, weil die Kunden zurückhaltend sind. Der Schritt hat sich abgezeichnet

 
Foto: wer
 

St. Georgen. Die A. Maier Präzision spürt Mobilitätswende und Dieselkrise. Jetzt hat das Unternehmen Antrag auf das sogenannte Schutzschirmverfahren gestellt. "Auslöser ist der massive Bestellrückgang in der Automobilbranche", teilt die Kanzlei Nickert mit, die das Verfahren begleitet und zusammen mit dem Unternehmen einen Sanierungsplan erarbeitet. Der wichtigste Aspekt dafür sei, die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten und den Geschäftsbetrieb zunächst unverändert weiterzuführen.

Eine angespannte finanzielle Lage hat sich in den vergangenen Jahren bereits abgezeichnet, mehrfach ist A. Maier in die roten Zahlen gerutscht. Ein wichtiger Grund: Das Unternehmen gehört zu den führenden Spezialisten bei der Herstellung von Zeigern für Instrumente in Fahrzeugen – pro Jahr verlassen Millionen davon die Werkhallen. 41 Prozent des Umsatzes werden damit geschrieben, wobei die Autobranche generell 70 Prozent des Umsatzes ausmacht. Doch diese Zeiger werden inzwischen auch von anderen Herstellern in der Qualität hergestellt. Vor dieser wachsenden Konkurrenz warnt das Unternehmen in den Bilanzen seit Jahren. Ein Ausweg: Der Automatisierungsgrad wurde erhöht. Das lässt sich auch an der Zahl der Mitarbeiter ablesen: Von rund 290 Mitarbeitern im Jahr 2014 ist die Zahl auf aktuell 200 gesunken. 

Vor dem Hintergrund des Know-hows des Unternehmens im Bereich der Miniatur-Kunststoff-Spritzteile zeigte sich die Kanzlei Nickert indes von einem Erfolg der Sanierung überzeugt: "A. Maier Präzision gilt nicht umsonst als qualitätsstarkes und verlässliches Unternehmen." 

A. Maier wurde vor 150 Jahren als Hersteller von Zifferblättern für die Uhrenindustrie gegründet. Mit 222 Mitarbeitern wurden 2017 ein Rohergebnis in Höhe von 14,5 Millionen Euro erwirtschaftet.

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