A. Maier Präzision ist gerettet

Der Hersteller von Tachonadeln hat die Sanierung abgeschlossen. Die Ideen für die Zukunft haben überzeugt – und tragen auch durch die Pandemie

 
Foto: oh
 

St. Georgen. Das Gericht hat das Insolvenzverfahren in Eigenregie der A. Maier aufgehoben. Das teilte die Kanzlei Nickert mit. Damit hat sich das Unternehmen nicht nur erfolgreich neu aufgestellt, sondern auch die erste Quotenzahlung an die Gläubiger sowie Zahlungen an die Mitarbeiter laut Sozialplan geleistet. Die weiteren und letzten Zahlungen sind nach Angaben der Kanzlei jeweils für Mai 2021 und 2022 terminiert – und werden als "vertrauensbildende Maßnahme" durch Sachwalter Dirk Pehl weiter überwacht.

Nach Angaben der Kanzlei sind auch die Auswirkungen durch die Corona-Pandemie "aufgrund des robusten Sanierungsplanung" bislang vergleichsweise gut bewältigt worden. Zwar habe das Unternehmen zeitweilig Kurzarbeit anmelden müssen, insgesamt sei A. Maier durch das Verfahren zu einem "widerstandsfähigen Unternehmen" geworden, das die Pandemie "gut überstehen wird".

Die Gläubigerversammlung hatte Ende März nach Angaben der Kanzlei Nickert einmütig dem vorgelegten Insolvenzplan zugestimmt. "Damit wurde der Weg frei gemacht, damit dieses traditionsreiche Unternehmen erhalten bleiben kann", so Sanierungsberater Cornelius Nickert.

Die A. Maier Präzision hat nach eigener Aussage beim Amtsgericht Villingen-Schwenningen einen Insolvenzplan eingereicht, um so rasch wie möglich das Eigenverwaltungsverfahren verlassen zu können. Die Eckpunkte: Die beiden Standorte in St. Georgen und Peterzell sollen erhalten bleiben, ebenso die verbliebenen 150 Arbeitsplätze. Auch Geschäftsführer Thomas Ostkamp bleibt in dieser Position. Gehen werden aber die bisherigen Gesellschafter, sie sollen durch einen Investoren ersetzt werden. Nähere Angaben wurden indes nicht gemacht.

Laut dem eingereichten Plan können die unbesicherten Gläubiger im April mit der Auszahlung einer festen Quote in Höhe von 16,25 Prozent rechnen. Zudem sind zwei weitere Zahlung in 2021 und 2022 vorgesehen, wodurch am Ende eine Quote von "knapp über 20 Prozent" erreicht werden würde. Neben dem Insolvenzgericht müssen auch die Gläubiger diesem Plan zustimmen.

Die A. Maier Präzision wurde vor 150 Jahren gegründet. Heute hat sich das Unternehmen vor allem auf die Herstellung von Tachonadeln spezialisiert – von denen aber immer weniger benötigt werden. Im Mai 2019 ist das Unternehmen deshalb unter den Schutzschirm geschlüpft. Mit 222 Mitarbeitern erwirtschaftete A. Maier im Jahr 2017 ein Rohergebnis in Höhe von 14,5 Millionen Euro.

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