Wird die EnBW aufgespalten?

Der Karlsruher Energieversorger EnBW kommt nicht zur Ruhe. Matthias Berz, Chef des Landesverband der kommunalen Unternehmen, fordert die Aufspaltung des defizitären Unternehmens.

 
Foto: enbw
 

Stuttgart. Matthias Berz geht in die Offensive. Der Chef des Verbands der kommunalen Unternehmen in Baden-Württemberg (VKU) fordert die grün-rote Landesregierung auf, den Energieversorger EnBW aufzuspalten und die Netztochter vom Konzern abzutrennen. Das Land soll seinen Anteil dann an ein Konsortium aus Stadtwerken verkaufen. Berz schätzt den Preis auf rund eine Milliarde Euro. Die Stadtwerke müssten dann für Hälfte davon aufkommen. Dies sei "machbar", erklärte Berz im Gespräch mit der DPA.

Berz, der zudem Chef der Stadtwerke Ulm ist, will damit den Einfluss der Stadtwerke auf die EnBW stärken. Gleichzeitig würde die EnBW, bei der seit Monaten über den Verkauf des Netzes spekuliert wird, frisches Kapital erhalten, um den eigenen Umbau zu forcieren. Berz sieht das Land unter "Handlungszwang. Es hat eine geringere Ausschüttung als gedacht und ist konfrontiert mit der Forderung, nachzuinvestieren", so Berz. Deshalb solle die Regierung ein "interessantes Teil der EnBW herauslösen".

Das Land und die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) halten jeweils 46,5 Prozent an der angeschlagenen EnBW, die in den ersten drei Quartalen einen Verlust von mehr als einer halben Milliarde Euro erwirtschaftet hat. Die OEW drängt auf eine Kapitalerhöhung um den dringend notwendigen Umbau des Konzerns zu finanzieren. Das Land indes ziert sich noch. 

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