Winkels: Probleme mit der Logistik

Der vergangene Sommer hätte bei dem Getränkespezialist die Kasse klingeln lassen – doch Firmenchef Gerhard Kaufmann gibt sich zerknirscht: "Wir brauchen neue Konzepte"

 
Foto: Winkels
 

Sachsenheim. Auf den ersten Blick ist die Bilanz der Winkels-Gruppe für das abgelaufene Jahr sehr gut: Der Konzernumsatz stieg um 22 Millionen Euro auf 493 Millionen. Auch das Umsatzplus ohne Beteiligungen ist mir vier Prozent auf 385,6 Millionen Euro gar nicht schlecht. Dem vergangenen Super-Sommer sei dank.

Dabei muss man aber zwei Aspekte besonders betrachten: Erstens ist beim Konzernumsatz erstmals das Stuttgarter Unternehmen Benz-Weine konsolidiert. Das saugt einen Gutteil des Sprungs auf, wie man auch beim Anstieg des Gastro-Absatzes um 27,5 Prozent ablesen kann. Zweitens räumt der geschäftsführende Gesellschafter Gerhard Kaufmann beim Blick auf den Anstieg des Gesamtabsatzes von "nur" zwei Prozent ein: "Bei einem solchen Super-Sommer wäre man eigentlich von einem höheren Wachstum ausgegangen." Allerdings hatte Kaufmann aufgrund von Veränderungen des Streckengeschäfts mit dem Lebensmitteleinzelhandel ohnehin mit einem Rückgang des Absatzes von vier Prozent gerechnet.

Also alles gut, lieber ein kleines Plus als ein Minus? Mitnichten. Denn Kaufmann hat angesichts der großen Nachfrage ganz deutlich interne Probleme ausgemacht: "Die Logistik stieß 2018 an ihre Grenzen." So habe es es lange Standzeiten und Frachtraumknappheit gegeben, obendrein spürte man den "Wandel des Arbeitsmarktes". Kaufmann: "Die Belastung der Supply Chain durch die suboptimalen Strukturen in der Logistik muss dringend behoben werden. Hier bedarf es neuer Konzepte, die den gewandelten Anforderungen Rechnung tragen." Offen ließ er dabei, wie weit die Überlegungen für diese neuen Konzepte bereits gediehen sind. 

Winkels geht auf die Gründung im Jahr 1930 als Hersteller von alkoholfreien Getränken zurück. Heute fußt die Gruppe auf drei Geschäftsfeldern: Die Herstellung von Getränken unter verschiedenen Eigenmarken wie Alwa oder Aqua Vitale sowie für den Einzelhandel. Die Getränkelogistik sowie als drittes die Belieferung von Gastronomiebetrieben. Mit der Abfüllung von rund 430 Millionen Flaschen pro Jahr in vier Produktionsbetrieben ist Winkels nach eigener Aussage einer der größten Mineralwasserhersteller in Deutschland. 

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