Voswinkel lässt Stuttgart fallen

Der insolvente Sporthändler treibt die Restrukturierung voran: 22 Filialen werden geschlossen, 275 Mitarbeiter müssen gehen. Chef Marcus Neul hat für sie aber noch Hoffnung

 
Foto: Sport Voswinkel
 

Dortmund/Heilbronn. Der Einschnitt ist nicht ohne: Im Zuge der Restrukturierung der Sport Voswinkel werden 22 der 72 Filialen auf Ende Oktober geschlossen. 275 der 1200 Mitarbeiter sind von den Maßnahmen betroffen. Im Südwesten werden die beiden Filialen in Stuttgart zugesperrt, während das Ladengeschäft in Karlsruhe erhalten bleiben soll. Allerdings macht Voswinkel-Geschäftsführer Marcus Neul den betroffenen Mitarbeitern noch Hoffnung: "Wir bemühen uns weiterhin, für die Filialen einen Käufer zu finden und so möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Zurzeit prüfen wir vorliegende Angebote." Nähere Angaben machte er nicht.

Die Schließung ist Teil der Sanierungsstrategie, die aktuell dem Insolvenzgericht in Dortmund vorgestellt werden soll. Ziel des Plans ist es, bis Ende Oktober 2019 das Schutzschirmverfahren zu beenden und damit wieder profitabel zu arbeiten. Bereits ab August will das Unternehmen wieder die Löhne und Gehälter selbst bezahlen.

Die 1904 gegründete Sport Voswinkel hat Ende April die Insolvenz in Eigenregie beantragt. Nach schwierigen Jahren hatte die Intersport Deutschland als Muttergesellschaft die Reißleine gezogen: Allein im Geschäftsjahr 2017/2018 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 139 Millionen Euro, ein Minus von fünf Prozent. Bis zur Insolvenz gehörte Voswinkel zu den größten Sportfilialisten in Deutschland. 

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