Volksbanken: Stuttgart und Göppingen planen Mega-Fusion

Die Gespräche laufen – doch was sind die Gründe für die Ehe?

 
 

Stuttgart/Göppingen. Hans R. Zeisl gibt sich entschlossen: „Nur durch die Bündelung unserer Kräfte sind wir in der Lage, eine starke und leistungsfähige Volksbank zu schaffen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Stuttgarter Volksbank. Damit bezieht er sich auf die Pläne, seine Bank mit den Göppinger Genossen zu verschmelzen.

Die Gespräche laufen. Es wird eine Mega-Fusion: Die Stuttgarter stellen schon jetzt mit einer Bilanzsumme von 6,53 Milliarden Euro die zweitgrößte Volksbank im Land. Göppingen schafft es mit 2,63 Milliarden noch gerade so in die Top Ten. Bislang galt die Faustregel, dass Banken mit einer Bilanzsumme von unter einer Milliarde Euro kaum eigenständig bleiben können.

„Wenn der Wind der Veränderung weht, kann man entweder Mauern oder Windmühlen bauen“, sagt Lukas Kuhn, Vorstand der Volksbank Göppingen. Im Verbund mit Stuttgart könne man besser am Markt auftreten, Kosten sparen und den digitalen Wandel beherrschbare machen.

Kosten sparen, Strukturen ändern – das bedeutet in der Regel auch, dass Filialen geschlossen und eventuell Stellen abgebaut werden. Die Suttgarter beschäftigen aktuell 1140 Mitarbeiter und leisten sich 111 Geschäftsstellen, inklusive der SB-Terminals. Bei den Göppinger kommen auf 370 Mitarbeiter 46 Geschäftsstellen.

Zeisl sensibilisiert schon mal für den Wandel in Filialdichte und Belegschaft. Einen fusionsbedingten Stellenabbau werde es nicht geben. Aber: Die voranschreitende Digitalisierung sei Treiber prozessualer Veränderungen. Darauf müssten die Mitarbeiter sich einstellen. Es könne aber auch bedeuten, dass nicht Jobs wegfallen, sondern dass sich Jobbeschreibungen ändern.

Was die Bilanzsumme angeht, gibt es übrigens auch nach der Fusion noch eine größere Genossenschaftsbank: die BB Bank aus Karlsruhe schafft hier mehr als zehn Milliarden Euro und hat auch etwa doppelt so viele Mitglieder wie Stuttgart und Göppingen zusammen.

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