Volker Grub wird 80

Der legendäre Insolvenzverwalter aus Stuttgart feiert einen runden Geburtstag. Grub hat nicht nur zahlreiche Unternehmen saniert, sondern auch entscheidenden Einfluss auf eine grundlegende Änderung gehabt.

 
Foto: pr
 

Stuttgart. Am 19. September wird Grub 80 Jahre alt – und noch immer verfolgt er mit Leidenschaft Themen wie die Insolvenz des Leuchtenherstellers Hess verfolgt, ein schier undurchsichtiges Geflecht an Unternehmen und Abhängigkeiten. Dabei hat Grub mit Beginn seiner beruflichen Laufbahn 1965 das Insolvenzrecht eher aus Verlegenheit als Schwerpunkt gewählt. Sein Traum vom Unternehmertum platzte, eher er begonnen hatte. Zudem hatte das Thema Insolvenz einen schlechten Leumund.

Für den jungen Anwalt war es indes die Chance des Lebens: "Hier konnte ich doch noch Chef sein!", wie er es im Gespräch mit Econo formulierte. Allerdings stand damals noch die Zerschlagung der Firmen im Vordergrund, nicht die Fortführung. Es galt eben noch die Konkursordnung aus dem Jahr 1877! Grub machte die Konkursverwaltung nicht nur anders, er beriet auch die Politik – damit gilt er als Wegbereiter des modernen Insolvenzrechts, das 1999 in Kraft trat.

Grub hat in seiner mehr als 50-jährigen Berufstätigkeit rund 500 Unternehmen betreut, darunter Bauknecht, Südmilch oder auch Schiesser. Beim Schuhhersteller Salamander war er einige Jahre Vorstandschef, um das damals zur EnBW gehörende Unternehmen auf einen neuen Kurs zu bringen. Die von ihm begründete Kanzlei gilt heute als eine der renommiertesten in Fragen der Unternehmenssanierungen. 100 Mitarbeiter sind an den drei Standorten Stuttgart, Frankfurt und München beschäftigt, Grub Sohn Philipp ist Partner in der Kanzlei. Der Musikliebhaber Grub hat zwei Kinder und fünf Enkelkinder. 

Mehr über "Chef-Sanierer" lesen Sie übrigens hier im Porträt.

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