Urenkel Maier neu im Spiel

Wechsel an der Spitze der Ravensburger-Gruppe: Der bisherige Vorstandschef Karsten Schmidt muss gehen – trotz erneuter Rekordzahlen. Eine wichtige Frage bleibt dabei unbeantwortet.

 
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Ravensburg. Zum 1. April soll Clemens Maier (45) die Verantwortung für den Spielwarenhersteller übernehmen. Das hat der Aufsichtsrat beschlossen. Maier gehört der Eigentürmerfamilie an und arbeitet bereits seit elf Jahren in der AG, zuletzt als Vorstandsmitglied. Damit sind die Tage von Schmidt an der Spitze gezählt. Wie üblich dankte Aufsichtsratschef Dieter Kurz dem 60-Jährigen "für die außerordentlichen Verdienste".

Doch es sind eher dürre Worte, mit denen das Unternehmen auf den Wechsel eingeht. So gibt es von Seiten des Unternehmens beispielsweise keinen Hinweis darauf, warum der Wechsel zum jetzigen Zeitpunkt erfolgt. Noch Ende 2016 zeigte sich Schmidt in einem Gespräch mit dem "Handelsblatt" tatendurstig. 

Dazu muss man wissen: Als Schmidt – ein ausgewiesener Macher, der bereits Erfolge in der Tabakindustrie feierte – vor 15 Jahren die Verantwortung übernommen hat, galt der Spielwarenhersteller als angeschlagen. Insbesondere eine fehlgeschlagene Internationalisierung bremste das Unternehmen, dazu kamen die Auswirkungen des Internetbooms und der Digitalisierung. Schmidt hat die AG nachhaltig neu aufgestellt.

Wie die AG aktuell mitteilte, hat die Gruppe zehn Jahre des Wachstums hinter sich: Aktuell wuchs Ravensburger um 6,9 Prozent auf 474,5 Millionen Euro – das sind gut 70 Prozent mehr als 2006. Zugleich gab es nach Auskunft der AG "durchgängig hohe Renditen". Den größten Umsatzanteil mit 76 Prozent am Umsatz hat der Geschäftsbereich Spiele, Puzzle, Beschäftigung. Der Bereich hat im vergangenen Geschäftsjahr um 8,2 Prozent zugelegt. Lediglich um 0,4 Prozent gewachsen ist der Geschäftsbereich Kinder- und Jugendbuch.

Einen Rekord verbuchte hingegen das zum Geschäftsbereich Freizeit und Promotion gehörende Ravensburger Spieleland: Mit 411.900 Gästen kamen so viele Besucher wie noch nie. Das hängt nach Angaben der AG auch mit einem neu eröffneten Feriendorf mit Übernachtungsmöglichkeiten zusammen. Insgesamt wuchs der Geschäftsbereich um 5,5 Prozent. 







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