Trumpf spürt die Abkühlung

Der Technologiekonzern wächst zwar, doch der Auftragseingang errodiert. Chefin Nicola Leibinger-Kammüller hält dennoch an einem Ziel fest

 
Foto: TRUMPF
 

Ditzingen. Trumpf ist im vergangenen Geschäftsjahr 2018/2019 beim Umsatz um 6,1 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro gewachsen. Treiber des Wachstums waren nach Angaben von Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende der Gruppengeschäftsführung, vornehmlich der hohe Auftragsbestand aus dem Vorjahr. Zudem legte der Geschäftsbereich EUV, der spezielle Laser mit extrem ultravioletter Strahlung für die Anwendung bei Computerchips anbietet, ein Plus von 46 Prozent auf 390 Millionen Euro hin.

Allerdings schwächelte der Umsatz mit Werkzeugmaschinen und wuchs nur leicht um 1,2 Prozent auf 2,39 Milliarden Euro. Und der Geschäftsbereich Lasertechnik musste sogar einen Umsatzrückgang um 2,1 Prozent auf 1,38 Milliarden Euro hinnehmen. Ebenso rückläufig zeigte sich der Auftragseingang, dessen Volumen um 3,1 Prozent auf 3,68 Milliarden Euro sank.

Leibinger-Kammüller kommentierte die Entwicklung relativ lakonisch: "Als Unternehmen im Investitionsgüterbreich bekommen wir die Auswirkungen von konjunkturellen Hochs und Krisen tradionell deutlich zu spüren. So auch jetzt." Viele Kunden würden angesichts einer unübersichtlichen Lage die Investitionen zurückstellen.

Deshalb sieht man bei Trumpf auch keinen Anlass für hektische Betriebssamkeit. Die Wachstumsstrategie wurde im vergangenen Geschäftsjahr mit einem Plus von 33,3 Prozent auf 288 Millionen Euro bei den Investitionen noch einmal angezogen. Mehr als 70 Millionen Euro davon entfielen auf neue Gebäude, unter anderen für den Bereich EUV sowie die Fertigstellung der eigenen Kindertagesstätte am Stammsitz.

An einem Ziel hält Leibinger-Kammüller trotz der trüberen Zahlen fest: Trumpf will bis Ende 2020 bilanziell weltweit CO2-neutral produzieren. Während man beispielsweise in Deutschland bereits einen Grünstromanteil von 100 Prozent erreicht, liegt der Anteil weltweit noch bei 60 Prozent. Mit dem Erwerb von Zertifikaten und weiteren Stromverträgen soll die Klimaneutralität erreicht werden.

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