Textilveredelung Dreiländereck schließt

Nur ein Jahr nach der Übernahme entschließt sich die Mutter Mattes und Ammann zu dem Schritt: Die Marktsituation sei inzwischen anders

 
Foto: Mattes und Ammann
 

Wehr/Meßstetten. Die Textilveredelung Dreiländereck (DLE) wird zum 30. April 2020 geschlossen. Rund 70 Mitarbeiter sind von dem Schritt betroffen, aktuell finden Gespräche über Abfindungen und andere Maßnahmen statt. Der "Südkurier" hat zuerst darüber berichtet.

Erst vor gut einem Jahr hat der Textilspezialist Mattes und Ammann aus Meßstetten den Betrieb von der Brennet übernommen – wobei das Grundstück, die Gebäude und Maschinen beim früheren Eigentümern verblieben sind. Von Seiten des neuen Eigentümers zeigte man sich zerknirscht über das Aus des Traditionsbetriebs: "Mir als protestantischem Unternehmer ist diese Entscheodung extrem schwer gefallen", so Christoph Larsén-Mattes. Er habe erstmals in 37 Jahren eine solche Entscheidung treffen müssen. Bei der Übernahme habe sich die Schwäche des Marktes nicht abgezeichnet, die ihm nun keine andere Wahl lasse: "Kaufmännische Zwänge und die Konsolidierung unserer Veredelungskapazitäten sind für die Entscheidung ausschlaggebend." Den Mitarbeitern stellte Larsén-Mattes ausdrücklich ein gutes Zeugnis aus.

Mattes und Ammann wurde 1951 gegründet und gilt heute als einer der führenden Textilspezialisten: Auf mehr als 500 Maschinen werden pro Jahr bis zu 60 Millionen Quadratmetern Stoff hergestellt, darunter Textilien für Matratzen und Zelte ebenso wie für Fechthosen, Flugzeuge oder die Sitze des Elektroauto-Pioniers Tesla. Das Unternehmen setzte in 2017 rund 73,4 Millionen Euro um.

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