Südzucker kündigt Werksschließungen an

Wegen der Zuckerkrise steht ein radikaler Umbau an – hunderte Jobs sind bedroht. Doch wie viele Standorte sind betroffen?

 
Foto: Südzucker
 

Mannheim. Der Rohstoffkonzern Südzucker hat einen radikalen Umbau seiner Zuckersparte angekündigt. Tabus gibt es dabei offenbar nicht. „In Betracht gezogen werden in Deutschland und weiteren europäischen Ländern auch Kapazitätsanpassungen, die auch zu Werksschließungen führen können“, schreibt das börsennotierte Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung vom Dienstag.

Sogar eine Zahl wird genannt: Die jährliche Zuckerproduktion könne um bis zu 700.000 Tonnen zurückgefahren werden. Das entspricht einem Drittel der Produktionsmenge in Deutschland. Südzucker hat hier neun Zuckerfabriken, darunter nur eine in Baden-Württemberg: Im Werk Offenau, Landkreis Heilbronn, das seit 1971 in Betrieb ist, produzieren rund 200 Mitarbeiter bis zu 270.000 Tonnen Zucker pro Jahr.

Daneben gibt es drei Fabriken in Bayern und je eine in Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Das älteste Werk in Brottewitz ist bereits 146 Jahre alt. Die modernste Anlage steht in Zeitz, Sachsen-Anhalt. Sie ging 1993 in Betrieb. Doch auch in der Hauptverwaltung in Mannheim dürfte der Rotstift angesetzt werden.

Wegen des trockenen Sommers und der angespannten Situation auf dem Weltmarkt steht Südzucker massiv unter Druck. Mit dem Zuckergeschäft, das etwa 40 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht, lässt sich kaum Geld verdienen. Der Weltmarktpreis für Zucker hat sich in den vergangenen zwei Jahren halbiert. Es ist einfach zu viel Süß im Umlauf.

Wie genau Südzucker das alte Kerngeschäft nun sanieren will, ist noch nicht bekannt. Am Mittwoch tagt der Aufsichtsrat. Beschlüsse soll es dann in den kommenden Wochen geben.

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