Starttermin für den Smart Green Tower

Mitte Juni sollen die Bauarbeiten auf dem Güterbahnhof-Areal beginnen – Freiburger Architekt investiert 50 Millionen Euro

 
 

Freiburg. Es soll ein Vorzeigeprojekt werden, doch lange war es still um den vermeintlichen Leuchtturm. Doch nun hat der Freiburger Architekt Wolfgang Frey einen Termin für den Baustart seine Smart Green Tower benannt. Am 19. Juni sollen die Bauarbeiten auf dem Güterbahnhof-Areal beginnen.

Der insgesamt 51 Meter hohe Turm ist das Hauptgebäude eines vierteiligen Gebäudekomplexes mit einer gesamten Bruttogeschossfläche von 15.000 Quadratmeter. Es entsteht am Südosteingang des Güterbahnhofes, zwischen Zollhof und Extrol-Tankstelle. Neben dem 16-stöckigen Turm gibt es zwei Seitenflügel, einer mit fünf und einer mit sieben Etagen, 16 und 22,5 Meter hoch. Außerdem gibt es eine Garage mit 250 Stellplätzen.

In den oberen Etagen entstehen 70 Ein- bis Vierzimmer-Wohnungen. Sie nehmen allein 4500 Quadratmeter Fläche ein. Die üblichen 3200 Quadratmeter im Turm sind für Büros und auch als Boarding-Unterkünfte gedacht. Die beiden Seitenflügel sind als Bürogebäude geplant. 

Der Turm erhält eine Fassade aus Glas und Photovoltaik-Modulen. Diese sollen pro Jahr mehr als eine Viertelmillion Kilowattstunden Strom erzeugen – und damit nicht nur das Gebäude selbst versorgen. Weil der Strom nicht immer dann gebraucht wird, wenn erzeugt wird, verfügt der Turm über eine leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterie. Sie kann Strom im Megawatt-Bereich aufnehmen. Gleichzeitig kann aber auch Strom ins Netz abgegeben werden.

Frey hatte die Pläne für seinen Turm bereits vor drei Jahren vorgestellt. Die Baugenehmigung hat er seit einem Jahr. Seither hat man nicht viel von dem Projekt gehört. „Wir sind begeistert, dass dieses Leuchtturm-Projekt der Green City Freiburg nun definitiv Fahrt aufnimmt“, sagt der städtische Wirtschaftsförderer Bernd Dallmann. „Der Smart Green Tower ist ein Gebäude mit hoher Symbolkraft und ökologisch beispielhaft. Unter dem innovativsten Energiekonzept werden Working und Living vereint.“

50 Millionen Euro wird der Turm etwa Kosten. Der Architekt selbst tritt auch als Investor und Bauherr auf. Bei den Wohnungen im Turm muss er sich nicht an die Sozialquote halten, die für städtischen Wohnbau gefördert werden. Das liegt unter anderem daran, dass der vormalige Grundstückseigentümer, die Immobiliengesellschaft Aurelis, beim Verkauf auch Grundstück an die Freiburger Stadtbau abgetreten hat. „Die Sozialquote wurde in diesem Fall quasi vorab für das ganze Baugebiet erfüllt“, erklärt der städtische Pressesprecher Toni Klein.

Aus Freys Büro hört man jedoch, dass es dennoch bezahlbaren Lebensraum für alle Einkommensschichten im Turm geben soll. Die Vermietung wird über die Pro Scholare ablaufen, eine von Frey gegründete Gesellschaft. Diese hat sich auf die Fahnen geschrieben, für eine gesunde soziale Mischung in der Mieterstruktur zu sorgen.

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