Speditionen rüsten ab

Zwei Unternehmen aus dem Südwesten gehen in den Praxistest mit alternativen Antrieben. Die Fahrer erleben dabei spannende Momente, die Geschäftsführer schauen auf die Zahlen.

 
Foto: pr
 

Freiburg/Bodensee. "Das ist wie Straßenbahnfahren", hat Diren Atici nach etlichen Kilometern durch Freiburg im neuen Hybrid-LKW der Streck Transport festgestellt. Atici ist im zweiten Lehrjahr bei dem Logistiker – und die Fahrt mit alternativen Antrieben gehört zum Ausbildungsprogramm. Rund zehn Prozent mehr hat die Anschaffung des Hybrid-Fahrzeugs gegenüber dem herkömmlichen Lastwagen gekostet, so Philipp Löffler, der bei Streck für den Nahverkehr verantwortlich ist. Dafür reduziert sich der Kraftstoffverbrauch erheblich: Laut Löffler wurden während einer Testwoche zehn Liter Diesel auf 100 Kilometern verbraucht. Ein Vergleichsfahrzeug benötigt hingegen 18 Liter.

Auch Walter Müller nimmt die Zahlen genau unter die Lupe. Der Geschäftsführer der Spedition Max Müller ist jetzt mit einem vollelektrischen Lastwagen in der Region Bodensee-Oberschwaben und dem Allgäu im täglichen Verteilverkehr rund 250 Kilometer unterwegs. 90 Prozent der rechnerisch benötigten 40.000 Kilowatt Stunden Strom werden regenerativ erzeugt. Müller rechnet bei 250 Einsatztagen mit 30 Prozent weniger Betriebskosten und 75 Prozent weniger Wartungs- und Reparaturaufwand – zudem werden rechnerisch 12.000 Liter Diesel nicht verbraucht. Ob die Rechnung am Ende aufgeht?

Der Logistiker Müller geht dabei pragmatisch vor: "Wir testen Innovationen anstatt lange darüber zu reden. Nur die Praxis zeigt, ob sie unsere Zwecke erfüllen." Die Spedition gehörte 2012 bereits zu den Ersten, die Hybrid-Lastwagen testeten. Und die Rückmeldungen von Seiten der Kunden sind überaus positiv: "Wir stoßen überall auf große Neugier."

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