R.Stahl meldet Millionenverlust

Der Explosionsschutz-Hersteller zieht Bilanz unter ein Chaos-Jahr. Nun schockt die AG auch noch die Anleger mit einer Ankündigung

 
 

Waldenburg. R.Stahl verschiebt den Termin zur Vorlage des Jahresabschlusses 2017 und gleich auch noch die Hauptversammlung. Das teilte die AG nun mit – und sorgt damit für Stirnrunzeln bei Anlegern: Einen solchen Schritt vollzieht kein Unternehmen leichtfertig. Zumal wenn man ein im negativen Sinne prägnantes Jahr hinter sich hat.

Wie das Unternehmen weiter mitteilt, habe man sich zu dem Schritt vor dem Hintergrund der "zurückliegenden Veränderungen im Vorstand und die kürzlich erforderlichen Anpassung bei der Werthaltigkeit von latenten Steuern auf Verlustvorträge" entschlossen. Man sehe sich veranlasst, "alle abschlussrelevanten Sachverhalte nochmals zu prüfen".

Mit dem Schritt wolle man "auch im Interesse der Aktionäre und Stakeholder größtmögliche Klarheit und Verlässlichkeit schaffen". Allerdings sieht man sich aktuell noch nicht in der Lage, neue Termine zu nennen.

Der Explosionsschutz-Hersteller R.Stahl hat vorläufige Zahlen für das zurückliegende Jahr vorgelegt. Unterm Strich steht dabei ein von Sondereinflüssen gebeutelter Verlust von mehr als 20 Millionen Euro. Für die Waldenburger ist dies der negative Höhepunkt eines chaotischen Jahres.

So ist der Umsatz des Unternehmens erneut geschrumpft. Diesmal geht es etwas mehr als sechs Prozent abwärts – auf 268,5 Millionen Euro. 2014 hatte das Unternehmen noch mehr als 300 Millionen Euro eingespielt – und dabei satte Gewinne eingefahren.

Doch mit dem gut verdienten Geld ist Schluss, seit R.Stahl den Versuch einer feindlichen Übernahme durch den Weidmüller-Konzern abgewehrt hat. An den Folgen der Übernahmeschlacht nagt das Unternehmen bis heute.

So steht für 2017 unterm Strich ein Verlust von 21,2 Millionen Euro. Im vorigen Jahr hatte R.Stahl sich hier mit Ach und Krach noch zu einer schwarzen Null gerettet. Nun muss das Unternehmen seinen Aktionären wohl klar machen, dass es keine Dividende geben wird. Im Vorjahr waren immerhin noch 60 Cent gezahlt worden.

In den vergangenen Monaten hatte an der Spitze des Konzerns bereits ein personeller Umbruch stattgefunden. Vorstandschef Martin Schomaker war im Sommer gegangen. Finanzchef Bernd Marx hatte erst vor wenigen Wochen, konkret am 9. Februar, mitgeteilt, dass er das Unternehmen nach 14 Jahren verlassen wird.





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