Rottweil kriegt die Längste

Die Stadt kann auf ein weiteres Superlativ hoffen: Eine Investorengruppe will sechs Millionen Euro für eine 950 Meter lange Fußgängerbrücke ausgeben.

 
 

Rottweil. "Das Projekt schlägt im wahrsten Sinnen eine Brücke zwischen Innovation und Tradition", umschrieb OB Ralf Broß, was die Gemeinderäte der Stadt wenige Stunden zuvor offiziell vorgestellt bekamen: Ab Herbst 2017 könnte eine in mehrere Abschnitte unterteilte Hängebrücke den historischen Stadtkern direkt mit dem Testturm von Thyssen-Krupp verbinden. Für Broß ist das Projekt ein weiterer Mosaikstein im Vierklang der Stadt: Neben dem höchsten Turm im Land und der höchsten Aussichtsplattform in Deutschland habe die älteste Stadt im Land dann wohl auch die längste Fußgänger-Hängebrücke der Welt. Der OB sieht damit die Stadt unter anderem als wichtige Schnittstelle im Tourismus. Bis zu 100.000 Besucher werden pro Jahr erwartet.

Eine Investorengruppe um Günter Eberhardt wird die bis zu sechs Millionen Euro für den Bau der Brücke aufbringen. Eberhardt ist Chef des gleichnamigen Spezialisten für Bewehrungsbau. Sein Unternehmen war für den Einbau der Bewehrung in den Testtum verantwortlich. Auf die Frage, weshalb er das Projekt angehe, meinte er: "Ich liebe die Herausforderung." Die Rendite für den Bau wird über eine "Brückenmaut" erwirtschaftet.

Das Projekt steht aktuell noch ganz am Anfang. Das Ziel ist es, nach dem Votum des Gemeinderates und der Bürgerbeteiligung Anfang 2017 mit dem Bau zu beginnen. Die Brücke wird 950 Meter lang und bis zu 40 Meter über dem Boden hängen. Der Boden des Fußwegs wird mit Gitterrosten versehen. Vorbild für die Konstruktion ist eine Hängebrücke in Reutte (Österreich).

Die Brücke ist die neueste Entwicklung in Rottweil. Was der Standort in den vergangenen Jahren geleistet hat, um diese Chancen jetzt nutzen zu können, erfahren Sie in einem Standortporträt in Ausgabe 34 von Econo.

Teilen auf

NO!