Rolls-Royce verkauft L'Orange

Die neue Mutter des Spezialisten für Diesel-Einspritzsysteme kommt aus den USA. Die Briten versüßen den Abschied und hegen eine Hoffnung

 
Foto: pr
 

Stuttgart. Der Woodward-Konzern wird L'Orange mit Sitz in Stuttgart übernehmen. Darauf habe man sich mit Rolls-Royce geeinigt, teilten die Unternehmen mit. Als Unternehmenswert werden 700 Millionen Euro angegeben. Im vergangenen Jahr habe L'Orange 244 Millionen Euro umgesetzt und einen bereinigten operativen Gewinn in Höhe von 64 Millionen Euro erwirtschaftet.

Der Verkauf des Spezialisten für Einspritztechnik unter anderem für industrielle Diesel-Motoren hatte sich abgezeichnet. Bereits im Januar bestätigten die Briten "die Prüfung der strategischen Option". Der Grund: Rolls-Royce sieht für L'Orange bessere Wachstums- und Rendite-Chancen, wenn es nicht mehr direkt mit einem Motorenhersteller in Verbindung gebracht werde.

Dazu muss man wissen: L'Orange gehört bereits seit 1995 zum Friedrichshafener Motorenhersteller MTU sowie später zu Tognum – und wechselte im Zuge der Übernahme durch Rolls-Royce im Jahr 2014 in die Sparte Power Systems der britischen Gruppe. Den Verkauf in die USA versüßt Rolls-Royce mit einer Liefervereinbarung mit "einer anfänglichen Laufzeit" von 15 Jahren.

Die 1933 gegründete L'Orange gilt als technologischer Wegbereiter für den modernen Dieselantrieb. Heute beschäftigt das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart rund 1000 Mitarbeiter und betreibt in Glatten im Nordschwarzwald das wichtigste Werk. Künftig firmiert die Firma als Woodward L'Orange.

Woodward will mit der Übernahme zu einem der führenden Technologie- und Systemanbieter im Bereich von Motorsteuerungssytemen bei Industriemotoren werden. Das Unternehmen mit Sitz in Colorado erwirtschaftete 2017 einem Umsatz in Höhe von 2,1 Milliarden Euro und beschäftigt rund 7400 Mitarbeiter weltweit.

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